„Navy CIS“ hat weltweit unzählige Fans, nicht umsonst läuft die US-Crime-Serie mittlerweile in der 16. Staffel. Hierzulande ist Sat.1 seit jeher die erste Anlaufstelle, wenn es um neue Folgen des „JAG“-Spin-offs geht. Der Privatsender übernimmt jeweils einige Monate nach der US-Premiere nach wie vor die deutsche Erstausstrahlung neuer „NCIS“-Episoden. Doch wirklich gute Quoten fährt man damit schon seit einiger Zeit nicht mehr ein. Traute man „Navy CIS“ einst noch (zu Recht) zu, sich gegen die Blockbuster-Konkurrenz am Sonntagabend zu behaupten, folgte letztlich eine Verschiebung auf Montag und schließlich auf Dienstag – immerhin beließ man es aber beim Prime-Time-Slot. Womöglich steht der nun aber allmählich auf der Kippe.
Im November 2018 erreichte man gegen Ende der Ausstrahlung der 15. „Navy CIS“ Staffel laut DWDL einen Allzeit-Tiefstwert von 6,4 Prozent Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen. Der am 15. Januar 2019 um 20.15 Uhr gesendete Auftakt von Season 16 erzielte nun mit 6,5 Prozent (und insgesamt unter zwei Millionen Zuschauern) ein ähnlich schwaches Ergebnis, das sich unterhalb des Senderschnitts bewegt. Zwar lief man hier gegen die Handball-WM und „Deutschland sucht den Superstar“, doch dürfte „Navy CIS“ auch ohne die starke Konkurrenz kaum mehr an frühere Zahlen anknüpfen können.
Sendeplatz-Wechsel?
Ob sich der Quoten-Abwärtstrend von „NCIS“ im deutschen Fernsehen weiter fortsetzt, werden die kommenden Wochen zeigen. Doch selbst wenn die Werte in den aktuellen Regionen bleiben, könnte Sat.1 über Konsequenzen nachdenken. Eine Einstellung der deutschen TV-Auswertung der Serie halten wir jedoch vorerst für ausgeschlossen, dafür hat sie trotz schwindender Zahlen noch immer eine zu große Kern-Anhängerschar. Denkbar wäre allerdings ein Sender- und/oder Sendeplatzwechsel, der den Fans diesmal nicht gefallen könnte.
Gerade der Sat.1-Schwesternsender ProSieben hat in der jüngeren Vergangenheit mehrfach schlecht laufende US-Serien an die kleineren Kanäle der Senderfamilie oder ins weniger umkämpfte Nachtprogramm abgeschoben. Aktuell gibt es im Hinblick auf „Navy CIS“ zwar offiziell noch keine derartigen Pläne, doch untätig wird man beim ausbleibenden Erfolg eines einstigen Quoten-Flaggschiffs wohl auf Dauer nicht bleiben, sodass durchaus vorstellbar ist, dass neue „Navy CIS“-Folgen in nicht allzu ferner Zukunft erst zu wesentlich späterer Uhrzeit laufen. Derzeit kann man sich aber noch immer dienstags um 20.15 Uhr auf die weiteren Episoden der 24-teiligen 16. Staffel freuen.
Die Lage in den USA
Auch in den USA hat „Navy CIS“ über die Jahre einige Quoten-Federn lassen müssen, was bei einer so lange laufenden Serie aber auch normal ist. Konnte die Serie eine Zeit lang regelmäßig um die 20 Millionen Zuschauer vor die Bildschirme locken (mit einem Höchstwert von 22,86 Millionen für eine Folge der zehnten Staffel), schalten bei der 16. Season aktuell im Schnitt recht konstant 12 Millionen Menschen ein – trotz der Einbußen immer noch ein toller Wert, der in etwa auf dem Niveau der Anfangsstaffeln liegt und gerade angesichts des Ausstiegs von Abby-Darstellerin und Fanliebling Pauley Perrette am Ende der 15. Staffel durchaus beachtlich ist.
Eine weitere Verlängerung der Serie wurde vom US-Sender CBS bislang zwar noch nicht verkündet, aus Quotensicht stünde dieser aber nichts im Wege, sodass wir in den nächsten Monaten fest mit der Bestätigung einer 17. Staffel rechnen. Die Zukunft der Serie an sich dürfte also gesichert sein. Ob diese dann allerdings hierzulande weiterhin zur Prime Time bei Sat.1 stattfindet, bleibt abzuwarten.
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UPDATE vom 23. Januar 2019: Die Sat.1-Ausstrahlung der zweiten Folge der 16. Staffel konnte sich mit 8,8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe und insgesamt 2,19 Millionen Zuschauern im Vergleich zur schwachen Vorwoche immerhin wieder ein gutes Stück steigern, von früheren Erfolgswerten ist man damit aber trotzdem nach wie vor weit entfernt. Bei Sat.1 muss man nun hoffen, dass man sich zumindest auf diesem Level halten kann.