Keine Sorge, wir verraten das fiese Ende erst nach einer Spoiler-Warnung.
Es ist eine von vielen Varianten, auf die Stefans Geschichte (das ist der von Fionn Whitehead gespielte junge Programmierer) abgeschlossen werden kann. Online wurden seit dem Start von „Bandersnatch“ diverse mögliche Wege beschrieben, von denen es offenbar so viele gibt, dass nicht mal der Regisseur des interaktiven „Black Mirror“-Films, David Slade, alle seiner Szenen wiedergefunden hat. Nun wurde auf dem Twitter-Account des vereinigten Königreichs (wo „Black Mirror“ traditionell spielt) ein Weg verraten, den wahrscheinlich nicht allzu viele Spieler eingeschlagen haben:
Man soll also entscheiden, dass Stefan das Familienfoto gleich zweimal hintereinander hochnimmt. Ok, aber was passiert dann?
Jetzt folgt der angekündigte Spoiler:
Wie wir bei den Kollegen von We Got This Covered gelesen haben (die mutiger waren als wir), wird Stefan direkt erstochen, nachdem er das Foto zweimal genommen hat. Mörder ist aber nicht irgendwer, sondern ausgerechnet Jerome F. Davies, der fiktive Autor des fiktiven Du-entscheidest-selbst-Romans „Bandersnatch“, auf dem Stefans Videospiel basiert. Jerome F. Davies wurde nach der Fertigstellung seines Buches verrückt und schnitt seiner Frau den Kopf ab.
Gastauftritt einer echten Videospiel-Ikone
Weil „Bandersnatch“ vollgestopft ist mit Verweisen, wird der mörderische Autor ausgerechnet von Jeff Minter gespielt, einem englischen Videospiel-Entwickler, der in den 80ern bekannt wurde (der Handlungszeit von „Bandersnatch“) und mit seiner Firma Llamasoft Titel programmierte, in denen unter anderem auf Drogen angespielt wurde (die in „Bandersnatch“ eingeworfen werden können). Außerdem entwickelte seine Firma 2017 eine spielbare Version des sagenumwobenen Arcade-Spiels „Polybius“, das 1981 Auslöser einiger unglaublicher Ereignisse gewesen sein soll.
Der Spielautomat hat entgegen der Aussage Minters, der behauptet, das Spiel selbst angespielt zu haben und von diesem inspiriert worden zu sein, womöglich nie existiert. Es ranken sich zahlreiche urbane Legenden um ihn. So sollen an den Aufstellungsorten der Automaten oft Männer in schwarzen Anzügen gesichtet worden sein, die die Geräte und diejenigen, die an ihnen spielten, heimlich beobachteten.
Viele Menschen, die die Maschine bedienten, sollen danach spurlos verschwunden sein. Der Auftritt von Minter kann unter Videospielfans also als ein cleverer Meta-Gag verstanden werden, kein Wunder, immerhin ist „Black Mirror“-Erschaffer Charlie Brooker selbst Gamer und arbeitete jahrelang als Journalist für das mittlerweile eingestellte Videospielmagazin PC Zone.
"Black Mirror: Bandersnatch": Dieses komplett abgefahrene Easter Egg ist nach dem Abspann versteckt