Der US-Bestsellerautor und ehemalige Anwalt John Grisham ist in erster Linie bekannt für fundierte, aber fiktionale Justizromane mit prägnanten und angenehm unaufgeregten Titeln („Die Jury“, „Die Akte“, „Das Urteil“, „Der Richter“, „Die Begnadigung, „Der Anwalt“ etc.). In „The Innocent Man“, der bei uns unter dem Titel „Der Gefangene“ erschien, beschäftigt sich der Kultautor allerdings mit zwei äußert realen Fällen von schrecklicher Gewalt an jungen Frauen, die sich in den 80er-Jahren in Ada, Oklahoma abgespielt haben und dem Ermittlungsverfahren, das auf die Taten folgte. In seinem Buch erhebt Grisham Vorwürfe gegen das Justizsystem, moniert die Bedingungen, unter denen Gefangene im Todestrakt gehalten werden und beschreibt den unglaublichen Fall mehrerer Männer, die damals unschuldig für die grausamen Verbrechen verhaftet wurden. Netflix bringt „Der Gefangene“ nun als True-Crime-Serie im Stil der Eigenproduktion „Making A Murderer“ auf die heimischen Bildschirme.
Dennis Fritz und Ron Williamson, denen die Vergewaltigung und der Mord an Opfer Debbie Carter vorgeworfen wurde, stellten sich als unschuldig heraus, während Fritz „nur“ eine lebenslängliche Haftstrafe absitzen musste, wurde Williamson damals sogar zum Tode verurteilt. Die beiden wurden aus der Haft entlassen, Williamsons Zeit als Todeskandidat hinterließ jedoch heftige psychische Spuren. In „The Innocent Man“ zieht Grisham Parallelen zwischen dem Vorfall und einem weiteren Mordfall, der sich wenige Jahre zuvor ebenfalls in Ada, Oklahoma abgespielt hat. Tommy Ward und Karl Fontenot wurden für den Mord an Supermarkt-Verkäuferin Denice Haraway zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt, beteuern jedoch bis heute ihre Unschuld. In der Netflix-Serie, in der John Grisham auch selbst auftritt, soll ihr Fall neu aufgerollt und Licht ins Dunkel gebracht werden.
„Der Gefangene“ startet weltweit am 14. Dezember auf Netflix.