In den Schlussszenen von „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ überschlugen sich die Ereignisse: Percival Graves (Colin Farrell), der Direktor für magische Sicherheit im MACUSA (Magischer Kongress der USA) entpuppt sich als der dunkle Magier Gellert Grindelwald (Johnny Depp) und Obscurial Credence Barebone (Ezra Miller) wird beim großen Kampf zwischen Grindelwald, dem US-amerikanischen Zaubereiministerium und Magizoologe Newt Scamander (Eddie Redmayne) vernichtet.
Doch in „Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“, dem jüngst in den Kinos gestarteten zweiten Teil der „Harry Potter“-Prequel-Reihe, gibt es ein Wiedersehen mit dem mysteriösen jungen Mann, der einen Obscurus in sich trägt. Doch wie ist das möglich? Autorin und Schöpferin der Wizarding World J.K. Rowling hat dafür eine ganz einfache Erklärung: „Ganz einfach: Man kann einen Obscurial nicht töten, wenn er sich in seiner Obscurus-Form befindet“.
Was ist der Unterschied zwischen Obscurial und Obscurus?
Für alle Muggel unter uns bedeutet das: Obscurial und Obscurus sind nicht dasselbe, obwohl die Begriffe fälschlicherweise des Öfteren als Synonyme verwendet werden. Ein Obscurus ist im Grunde selbst ein phantastisches Tierwesen. Wird die magische Kraft eines Zauberers oder einer Hexe, wie im Falle von Credence, durch jahrelangen psychologischen und körperlichen Missbrauch unterdrückt, verkümmert diese zu einer Art magischem Parasiten – einem Obscurus. Obscurial ist hingegen lediglich die Bezeichnung des Trägers eines solchen Obscurus. Da Credence einen Obscurus in sich trägt, ist er ein Obscurial.
In den meisten Fällen werden Kinder, die einen Obscurus entwickeln nicht älter als zehn Jahre, da sie von der unterdrückten Macht schlussendlich übermannt und vom Obscurus vernichtet werden. Mit dem Tod des Trägers verschwindet auch der Parasit. Doch Ausnahmen bestätigen die Regel und so können Magier, die über eine immense Kraft verfügen, auch durchaus älter werden. Wie sich an Credence allerdings zeigt, können selbst mächtige Obscurial den magischen Parasiten in Ausnahmesituationen nicht zurückhalten.
In „Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“ hat Credence die Frage „Was bin ich?“ ohnehin hinter sich gelassen und konzentriert sich nun vielmehr darauf, herauszufinden, wer er ist und wo seine Wurzeln liegen. „Phantastische Tierwesen 2“ läuft aktuell in den deutschen Kinos. „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ steht zudem ab dem heutigen 16. November 2018 auf Netflix zur Verfügung.