Als der Kollege Justin Kroll von Variety im September 2018 enthüllte, dass Marvels Kinoabteilung in Kürze auch eigene Serien machen wird, die exklusiv auf Disneys neuem Streamingdienst laufen sollen, konnte er noch nicht mit Sicherheit sagen, welche Figuren im Mittelpunkt stehen. Er verwies darauf, dass die Namen Loki und Scarlet Witch kursierten, aber auch andere Figuren ohne Solofilme denkbar seien. Disney-Boss Bob Iger verkündete nun offiziell, dass eine Serie sich mit Fanliebling Loki beschäftigen wird. Kürzlich ist zudem bereits durchgesickert ist, dass sich eine weitere dieser Serien mit dem Duo Falcon und Bucky Barnes beschäftigen soll. Das bestätigte Iger aber noch nicht.
Details zur Loki-Serie wollte der Disney-Boss auch noch nicht nennen, aber natürlich übernehme Tom Hiddleston wieder die Rolle des verschlagenen Gottes. Noch unklar ist so, wann die Serie spielen wird. Die Vermutung liegt natürlich nahe, dass es ein Prequel zur aktuellen Zeitlinie wird, wir also frühere Abenteuer von Loki sehen. Diese könnten zwischen den „Thor“-Filmen angesiedelt sein oder sogar vor seinem allerersten Auftritt im MCU. Denkbar ist aber, dass der kommende Kinofilme „Avengers 4“ die Tür für eine andere Story öffnet. Die Loki-Serie wird auf jeden Fall erst nach „Avengers 4“ (deutscher Kinostart: 25. April 2019 ) auf dem neuen, nun Disney+ benannten Streamingdienst des Mäusekonzerns erscheinen.
Großer Unterschied zu den Netflix-Serien
Die Loki-Serie wird sich übrigens in einer Hinsicht von Marvels Netflix-Produktionen wie „Daredevil“, „Jessica Jones“, „Iron Fist“, „Luke Cage“ und „The Punisher“ unterscheiden: Die Verantwortung für die neuen Serien bei Disney+ werden Marvel-Studios-Boss Kevin Feige und sein Team tragen. Die Netflix-Serien (und auch weitere Produktionen wie „Agents Of S.H.I.E.L.D.“, „Cloak And Dagger“ oder „Runaways“) sollen dagegen von Marvels TV-Sparte umgesetzt werden. Da beide Abteilungen komplett unabhängig voneinander sind (und wohl auch nicht wirklich gut miteinander auskommen), hat dies zur Folge, dass „Daredevil“, „Agents Of S.H.I.E.L.D.“ und Co. kaum mehr mit den Kinofilmen verbunden sind, in „Infinity War“ und Co. werden die Serien sogar eigentlich komplett ignoriert.
Dass die kommenden Serien im Verantwortungsbereich von Feige und Co. liegen, könnte dafür sorgen, dass diese deutlich enger mit den Kinofilmen verzahnt werden und man wechselseitig Bezug aufeinander nehmen kann. Auf jeden Fall ist das Mitwirken der Schauspieler so einfacher. So übernehmen die Kinostars natürlich die Hauptrollen, auch in Nebenrollen könnte es immer wieder Gastauftritte von aus den Filmen bekannten Figuren geben (wenn auch eher nicht mit der ganz vorderen Riege um Downey Jr., Cumberbatch und Hemsworth zu rechnen ist). In den Serien gibt es das kaum mehr – einzige nennenswerte Ausnahme ist noch Clark Gregg, der die Hauptrolle in „Agents Of S.H.I.E.L.D.“ spielt und mit „Captain Marvel“ nun auch wieder ins Kino-Universum zurückkehrt.
Disney+: Netflix-Konkurrent des Mäusekonzerns
Im Rahmen der Ankündigung der Loki-Serie verriet Bob Iger auch noch, dass eine „Star Wars“-Prequel-Serie zu „Rogue One“ erscheinen wird und verkündete mit Disney+ den Namen des Streamingdienstes. Dieser soll Disneys Konkurrenz zu Netflix werden, weswegen bereits bekannt ist, dass der Preis geringer als bei Netflix sein wird. Zudem soll der Dienst Ende 2019 an den Start gehen. Wie viel Disney+ genau kostet und ob es der Dienst auch direkt nach Deutschland schafft, ist noch nicht bekannt. Iger versprach, dass es im April 2019 bei einem großen Investoren-Event genauere Ankündigungen geben wird. Dann dürften diese Fragen womöglich auch geklärt werden.