Netflix stellt am heutigen 10. Oktober 2018 zwei neue Filme zum Abruf bereit, die auf den ersten Blick nichts gemeinsam haben. Doch beide beruhen auf wahren Ereignissen und sind es wert, dass man sich mit auseinandersetzt.
"Snitch – Ein riskanter Deal"
Der Teenager Jason (Rafi Gavron) bewahrt für einen Freund unter Protest ein Paket mit Pillen bei sich Zuhause auf. Doch dieser angebliche Freund wurde von der Polizei geschickt und schnell wird klar: Er hat ihm eine Falle gestellt und wollte nur einer Gefängnisstrafe entgehen, die jetzt auf Jason zukommt, sollte er den Gesetzeshütern nicht denselben Dienst erweisen. Als er sich weigert, nimmt Vater John (Dwayne Johnson) die Sache in die Hand und vereinbart mit der Oberstaatsanwältin Joanne Keeghan (Susan Sarandon) einen Deal: Der Unternehmer liefert ihr einen einflussreichen Drogendealer aus, dafür muss Jason statt zehn nur ein Jahr lang in Haft. Doch für John ist es gar nicht so leicht, in die Welt des organisierten Verbrechens zu dringen…
In „Snitch – Ein riskanter Deal“ spielt der ehemalige Wrestler Dwayne Johnson, den wir fast nur als Over-the-Top-Action-Titanen kennen, einen fürsorglichen Vater und ehrenwerten Geschäftsmann. Sein Familienvater John ist ein gewöhnlicher Mann, der nicht durch die (Film-)Welt läuft und bei unzähligen Schlägereien jeden Treffer versenkt (ganz im Gegenteil). So haben wir den 46-jährigen Schauspieler selten gesehen! Auch in unserer 3,5-Sterne-Kritik stellen wir fest, dass unter der harten Schale tatsächlich ein talentierter Darsteller steckt.
Snitch - Ein riskanter DealWichtig ist aber auch: „Snitch – Ein riskanter Deal“ ist von wahren Begebenheiten inspiriert. Die Macher um Regisseur Ric Roman Waugh („Felon“) wollten mit dem Film unter anderem Kritik an einer neuen Richtlinie im Drogenkampf der US-Regierung üben. Diese verleite Täter nämlich dazu, Freunde und Bekannte, die bisher nichts mit Rauschgift zu tun hatten, an die Polizei zu verraten.
"22. Juli"
Auf (leider) wahren Begebenheiten beruht auch „22. Juli“ von Paul Grengrass („Bourne“). Dieser zeigt in seinem Film den brutalen Anschlag auf ein Feriencamp auf der norwegischen Insel Utøya, der sich 2011 zugetragen hat. Der Regisseur bebildert dabei, wie Attentäter Anders Breivik (Anders Danielsen Lie) die letzten Vorbereitungen für seinen schrecklichen Plan trifft, während sich Jugendliche darauf freuen, einen schönen Sommer zu verbringen. Einer von ihnen ist Viljar (Jonas Strand Gravli), der den Anschlag des Rechtsextremen, bei dem 69 Menschen ermordet werden, schwerverletzt überlebt. Doch der Junge hat nur wenig Grund zur Freude, denn schließlich muss er mit den Folgen der traumatischen Erfahrung leben. Währenddessen sitzt Breivik zwar im Gefängnis, verbreitet aber noch immer islamfeindliche Botschaften…
Für uns ist das Werk von Paul Greengrass eine erschütternde Beschreibung der Anschläge und deren Folgen. Wir schätzen das Werk als eine bessere Auseinandersetzung mit dem Thema ein, als „Utøya 22. Juli“ von Erik Poppe. Sein Film ist am 20. September 2018 in den deutschen Kinos erschienen und wird dem Thema, unserer Meinung nach, zu keiner Sekunde gerecht.
22. Juli