Eigentlich hätte „New Mutants“ schon längst in den Kinos laufen sollen: Der Start des düsteren Ablegers der „X-Men“-Reihe war ursprünglich für April 2018 geplant, doch nun kommt der Titel erst am 22. August 2019 in die hiesigen Lichtspielhäuser – wenn es denn dabei bleibt. Der Grund: Die ersten Testvorführungen kamen nicht gut an, vor allem der angestrebte Horror-Funke wollte nicht so recht überspringen. Was folgte, waren gleich zwei enorme Verschiebungen, wodurch wir insgesamt mehr als ein Jahr länger auf das Spin-off von Regisseur Josh Boone warten müssen. Ganze 50 Prozent des Films sollen dabei komplett neu gedreht worden sein – wohl auch, weil Verleiher Fox sich an den hauseigenen Erfolgen von „Deadpool“ und „Logan“ orientieren und damit „New Mutants“ deutlich härter auslegen wollte.
Das enthüllte im März 2018 das US-Magazin Collider und eben jenes Blatt berichtet nun auch, dass die Nachdrehs noch immer nicht abgeschlossen sind und dass der Film tatsächlich ebenfalls mit einer hohen Altersfreigabe in die Kinos kommen könnte. Josh Boone („Das Schicksal ist ein mieser Verräter“) spekulierte Anfang dieses Jahres noch, dass „New Mutants“ der „vermutlich härteste PG-13-Film aller Zeiten“ werden könne. Das war aber noch bevor Fox das Projekt zum zweiten Mal verschob. Nun sprach Collider mit „X-Men“-Mastermind Simon Kinberg über die Pläne und den derzeitigen Stand des Spin-offs. Der Produzent erzählt, dass es immer noch Szenen zu drehen gäbe. Und in puncto Altersfreigabe sind Kinberg zufolge zwei Optionen möglich:
„Es diese Art von Film, die ein R-Rating oder ein hartes PG-13-Rating bekommen kann“, so Kinberg im Video. „Das Studio ist für beide Altersfreigaben offen… Normalerweise sind Superheldenfilme anders als ‚Logan‘ und ‚Deadpool‘ mit PG-13 freigegeben und Horrorfilme sind R-Rated, also müssen wir abwarten, was es am Ende wird. Es ist jedenfalls ein sehr gruseliger und unangenehmer Film.“
Was bedeuten R-Rating und PG-13 genau?
R-Rated bedeutet in den USA, dass Jugendliche unter 17 Jahren den Film nur in Begleitung der Eltern sehen dürfen. Bei uns bekommen R-Rated-Filme häufig eine Altersfreigabe ab 16 Jahren, wie es auch bei „Logan“ und den „Deadpool“-Titeln der Fall war. Bei Superheldenfilmen, bei denen sich die Studios besonders hohe Einnahmen versprechen, ist die Altersfreigabe daher oft eine schwere Hürde. So sorgte zuletzt etwa „Venom“ für Aufregung, weil man trotz einer düsteren Titelfigur auf eine jugendtaugliche Altersfreigabe hinauswollte und der Film schlussendlich auch ein PG-13-Rating bekam. Bei uns erhielt der Film eine Freigabe ab 12 Jahren.
Genau solch ein Rating war wohl zu Beginn auch bei „New Mutans“ noch angedacht, doch offenbar hat sich der Ton des Films tatsächlich deutlich verändert. Vielleicht ist es nur Marketing-Gerede von Produzent Kinberg, der übrigens beim ebenfalls 2019 kommenden „X-Men: Dark Phoenix“ Regie führt, doch scheint der Film auf einem schmalen Grat zwischen den zwei Altersfreigaben zu wandeln. Wir sind gespannt, auf welches Rating es schlussendlich herausläuft.