Wie der Hollywood Reporter berichtet, befindet sich „X-Men“-Regisseur Bryan Singer in Verhandlungen mit Produktionsfirma Millennium über die Regie der Comic-Verfilmung „Red Sonja“. Mit Ashley Miller ist bereits ein Drehbuchautor an Bord, der eine Vergangenheit mit Singer hat. Miller schrieb das Skript zu „X-Men: Erste Entscheidung“, den Singer zwar nicht inszenierte, aber an dem er als Produzent beteiligt war.
Seit rund zehn Jahren will Millennium die bereits 1985 mit Brigitte Nielsen und Arnold Schwarzenegger verfilmte „Conan“-Spin-off-Comic-Reihe „Red Sonja“ neu fürs Kino auflegen. Schon 2008 gab es dabei eine große Ankündigung auf der Comic-Con, als Regisseur Robert Rodriguez und seine damalige Lebensgefährtin Rose McGowan als Hauptdarstellerin sogar ein erstes Teaser-Poster veröffentlichten. Danach gab es immer wieder neue Anläufe, bei denen auch Bryan Singer schon einmal eine Rolle spielte. Anfang 2016 machte das Gerücht die Runde, dass er statt eines Kinofilms eine Serienadaption übernehmen könnte. Doch nach dem Erfolg von „Wonder Woman“ stellten die Rechteinhaber klar, dass sie auch „Red Sonja“ im Kino sehen und dabei kommt wohl Singers Name nun wieder ins Spiel.
Die Diskussionen um Bryan Singer
Eine Verpflichtung von Bryan Singer wäre durchaus überraschend, war seine Name doch zuletzt ausschließlich mit Negativschlagzeilen verbunden. Im Dezember 2017 wurde er als Regisseur des Queen-Biopics „Bohemian Rhapsody“ gefeuert, nachdem er nicht am Set erschienen war. Singers Vertreter gaben an, dass sich der Regisseur um seine kranke Mutter kümmern musste und deswegen dem Dreh fernblieb. Es machten aber auch Gerüchte über Streits zwischen dem Filmemacher auf der einen sowie Hauptdarsteller Rami Malek und dem Gros der Crew auf der anderen Seite die Runde.
Nur wenige Tage später wurde zudem eine Klage gegen Singer eingereicht. Ein Mann behauptet, dass der Regisseur 2003 den damals 17-Jährigen vergewaltigt habe. Singer dementierte die Vorwürfe und zog sich komplett aus der Öffentlichkeit zurück. Besondere Brisanz gewannen die Anschuldigungen allerdings dadurch, dass es bereits mehrfach ähnliche Vorwürfe gegen den Filmemacher gab. In zwei Fällen wurden auch schon Gerichtsverfahren eingeleitet. Diese wurden aber immer von Seiten der Kläger zurückgezogen. Ob es dabei vorher eine außergerichtliche Einigung gab, ist unbekannt.
Mega-Zahltag für den Regisseur
Da nach den neuerlichen Anschuldigungen sich aber sogar Singers Managementagentur von ihm trennte, gingen viele Hollywood-Insider davon aus, dass dieses Mal die Karriere des Regisseurs ernsthaft gefährdet sein könnte. Doch dem scheint nun nicht so – ganz im Gegenteil.
Laut den Quellen des Hollywood Reporters sei Millennium sogar bereit, Singer eine Top-Gage für das Engagement bei „Red Sonja“ zu bezahlen. Zuerst einmal kommt aber noch „Bohemian Rhapsody“ in die Kinos. Wenn ab dem 31. Oktober 2018 der Film in den deutschen Lichtspielhäusern läuft, wird dabei übrigens auch trotz seiner Entlassung Singers Name im Abspann stehen. Die amerikanische Regie-Gewerkschaft entschied, dass Singer als alleiniger Regisseur zu nennen ist, weil das Gros des Films noch unter seiner Führung entstand.