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    Netflix ausgestochen: Ben Affleck und Matt Damon verfilmen den McDonald’s-Monopoly-Skandal

    Gerade erst machte die Enthüllung über einen groß angelegten Multi-Millionen-Dollar-Betrug beim Monopoly-Spiel der Fast-Food-Kette McDonald’s noch einmal die Runde, da kommt schon – wie zu erwarten war – eine Hollywoodverfilmung.

    Warner Bros. / Hilary Bronwyn Gayle

    Auch viele unserer Leser dürften das (in Nordamerika sogar seit über 30 Jahren) jährlich stattfindende Monopoly-Spiel von McDonald’s kennen. Dabei muss man Sticker, die es beim Kauf bestimmter Produkte der Fast-Food-Kette gibt, sammeln und dabei die Straßenkombinationen aus dem bekannten Brettspiel „Monopoly“ zusammen bekommen. Die Krux daran: Während es den einen Teil der Straßen aus einer Reihe millionenfach gibt, ist es immer eine Straße, die nur eine Handvoll mal gedruckt wird und die kaum zu bekommen ist. Doch ein Ex-Polizist fand einen Weg zu betrügen: Er baute einen ganzen Ring, dem Mafia-Gangster und Drogenhändler angehörten, auf und ergaunerte mit diesem über 24 Millionen Dollar.

    Diese unglaubliche Geschichte endete eigentlich schon 2001. Damals nahm das FBI in einer groß angelegten Aktion den Ring hoch und über 50 Personen fest. Doch die große Medienberichterstattung gab es nicht, wohl auch weil sich das öffentliche Verfahren mit den Terroranschlägen vom 11. September überschnitt. Erst ein kürzlich veröffentlichter, ausführlicher Hintergrundbericht auf der Webseite Daily Beast bescherte dem Fall neue Aufmerksamkeit, der so in der vergangenen Woche die Runde über die Presse macht. Und wie der Autor dieser Zeilen dürften sich viele Leser des Daily-Beasts-Artikel sofort gedacht haben: Das ist doch Stoff für einen Hollywood-Film. Und genau dazu kommt es nun.

    Affleck inszeniert Damon

    Wie das Branchenmagazin Deadline zuerst berichtete, hat Fox nach einem Bieterwettstreit die Rechte an dem Daily-Beast-Artikel erworben und auch bereits ein Team für die Adaption zusammen. Matt Damon wird die Hauptrolle übernehmen, sein Buddy Ben Affleck wird Regie führen und die „Deadpool“-Autoren Paul Wernick und Rhett Reese das Drehbuch schreiben.

    Damit arbeiten Damon und Affleck einmal mehr zusammen. Die beiden Freunde wuchsen zusammen auf und schafften gemeinsam als oscarprämierte Drehbuchautoren und Hauptdarsteller von „Good Will Hunting“ den großen Durchbruch in Hollywood. Auch anschließend arbeiteten sie wiederholt zusammen, so in den Komödien von Kevin Smith wie „Dogma“. Es wird aber nun das erste Mal, dass Ben Affleck seinen Kumpel Matt Damon als Regisseur in einem Kinospielfilm inszeniert.

    Hollywoodreif: Die unglaubliche wahre Geschichte

    Die wahre Geschichte, die sie dabei adaptieren, ist wie gesagt hollywoodreif. Denn es geht nicht einfach nur darum, dass ein Ex-Cop bei einem Sammelspiel einer Fast-Food-Kette betrog, sondern vor allem das „Wie“ und auch das Aufdecken der Aktion sind wie gemacht fürs Kino. Der frühere Polizist Jerry Jacobson, die (wahrscheinlich von Damon gespielte) zentrale Figur in dem Skandal, arbeitete bei dem Druckunternehmen, dass die Sticker für McDonald’s herstellte. Dort war er für die Sicherheit zuständig und soll unglaublich streng kontrolliert haben, dass niemand einen der wertvollen Sticker entwendete – was er aber 1989 selbst tat, einfach mal, um zu sehen, ob es funktioniert. So gewann sein Stiefbruder 25.000 Dollar und eine Idee war geboren.

    Der gab nämlich den nächsten Sticker an einen Mittelsmann für einen Nachbar und dann bald nicht nur an Bekannte und Familienmitglieder, sondern an zahlende Kunden, die nicht zur Polizei gingen: vor allem Mafiosis, Drogenschmuggler und verurteilte Verbrecher, aber auch an Strip-Club-Besitzer, Hellseher und sogar eine Mormonenfamilie. In den folgenden zehn Jahren sollen nahezu alle (!) großen Gewinne bei dem Sammelspiel in den USA an das stetig weiter wachsende Netzwerk von Jerry Jacobson gegangen sein.  Ausgerechnet ein Metzger betrog allerdings den Betrüger und zahlte für einen Gewinnersticker im Wert von 200.000 Dollar nur 4.000 statt der vereinbarten 45.000 Dollar.

    Jacobson behauptete im Rahmen des Prozesses übrigens, dass das Spiel ohnehin Betrug sei. So sei von seiner Firma sichergestellt worden, dass alle nordamerikanischen Gewinner-Sticker in den USA im Umlauf sind, keine in Kanada. Aufgeflogen ist der Betrüger, der zwischenzeitlich übrigens sogar einen 1-Millionen-Dollar-Gewinn-Sticker anonym einem Kinderkrankenhaus spendete, dann durch eine groß angelegte FBI-Aktion, die ebenfalls aus filmreifen Szenen besteht. Unter anderem tauchte dabei ein TV-Kamera-Team bei einem der Gewinner auf – angeblich um einen neuen McDonald’s Werbespot zu drehen. Allerdings waren all die Fernsehmitarbeiter verdeckte FBI-Agenten, die so an wertvolle Informationen gelangten.

    Über das TV-Team wunderte sich der Betrüger nicht, schließlich stand zum Beispiel auch der mit Mafia-Connections ausgestattete Strip-Club-Besitzer Gennaro „Jerry“ Colombo, der großen Anteil daran hatte, dass das ganze Betrugs-System „professionalisiert“ wurde und natürlich auch selbst einen Preis (sein Traumauto) einsteckte, für einen solchen Werbespot vor der Kamera:

    Netflix und Robert Downey Jr. ausgestochen

    Wann und unter welchem Titel diese wahre Geschichte in die Kinos kommen wird, ist noch nicht bekannt. Das Projekt, das anhand der Geschichte unserer Meinung nach ein wenig in Richtung „The Wolf Of Wall Street“ gehen könnte, dürfte bei Fox aber höchste Priorität genießen, hat man doch nicht nur viel Geld auf den Tisch gelegt, sondern auch nahezu ganz Hollywood ausgestochen. Bei dem bereits angesprochenen Bieterwettstreit versuchte fast jedes Studio das Projekt zu bekommen.

    Sogar Netflix wollte einen Film und hatte dafür bereits die Unterstützung von Robert Downey Jr., Warner hatte derweil Steve Carell an Bord und Universal Kevin Hart. Doch das Rennen machten nun Fox, Affleck und Damon.

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