Mit seinem Ballett-Horror „Suspiria“ ist Dario Argento 1977 ein Meisterwerk gelungen. Es braucht also verdammt gute Gründe, ein Remake zu drehen – und einer dieser Gründe scheint für Regisseur Luca Guadagnino („Call Me By Your Name“) zu sein, das Publikum so richtig in die Eingeweide zu treffen! Das jedenfalls verspricht der Buzz, der Guadagninos „Suspiria“-Remake begleitet, seit eine auf der CinemaCon im April 2018 präsentierte Szene die anwesenden Journalisten fast zum Kotzen brachte. Wir wissen noch nicht, ob der ganze Film das mit dieser Brutalo-Szene einhergehende Versprechen halten wird, der ekligste Horror-Schocker des Jahres zu werden – aber wenn, dann wird er auch einer der längsten. Wie auf dem offiziellen Twitter-Account frisch verkündet wurde, dauert der neue „Suspiria“ nämlich ganze 152 Minuten, also gut zweieinhalb Stunden. Zum Vergleich: Das Original ist in seinen unterschiedlichen Schnittfassungen nur um die 95 Minuten lang.
Eine abgelegene Ballettschule, wo der Leistungsdruck bald das geringste Problem für die Tänzerinnen ist – Handlungsort und Plot haben sich im „Suspiria“-Remake nicht grundlegend geändert, verglichen mit dem Original. Die Besetzung aber natürlich schon – dazu gehören Dakota Johnson („Fifty Shades of Grey“), Tilda Swinton („Only Lovers Left Alive“), Chloë Grace Moretz („Kick-Ass”), Angela Winkler („Die Blechtrommel”) und Ingrid Caven („Händler der vier Jahreszeiten“).
Lob von Tarantino
Meisterregisseur und Filmfan Quentin Tarantino gehört zu den Glücklichen, die das „Suspiria“ bereits zu sehen bekamen. Luca Guadagnino zeigte seinem Freund Tarantino den Film höchstpersönlich. „Er war so enthusiastisch und am Ende weinte er und umarmte mich“, gab Guadagnino anschließend zu Protokoll. Inwieweit Tarantinos Reaktion mit der Gewalt im Film oder eher mit der Qualität zu tun hat, bleibt abzuwarten. Nach wie vor hat „Suspiria“ keinen deutschen Veröffentlichungstermin, US-Kinostart ist am 2. November 2018.