Am gestrigen Mittwoch (11. Juli) hat die Produktionsfirma Pure Flix angekündigt, einen Spielfilm über die Rettung von zwölf jugendlichen Fußballern und ihres Trainers aus der überfluteten Thang-Luang-Höhle realisieren zu wollen. Noch am selben Abend haben Regisseur Jon M. Chu und Ivanhoe Pictures nachgezogen und eigene Pläne zur Verfilmung des dramatischen Geschehens in Thailand verkündet. Das berichten übereinstimmend die großen US-Branchenmagazine.
John Penotti, der Präsident von Ivanhoe Pictures, gab bekannt, dass sie bereits mit den höchsten Verantwortlichen in der thailändischen Marine und Regierung sprechen würden. Außerdem hätten mehrere Studios ihr Interesse signalisiert, den noch unbetitelten Film in die Kinos zu bringen. Chu, ein US-Amerikaner chinesischer Abstammung, sprach sich unterdessen in einem Tweet indirekt gegen Versuche aus, die internationalen Rettungshelfer etwa aus Großbritannien oder Kanada in den Mittelpunkt der Verfilmung zu stellen. Er werde nicht zulassen, dass Whitewashing betrieben werde:
Chu richtet sich mit diesen Äußerungen offensichtlich gegen die Pläne der Konkurrenz von Pure Flix, die vor allem für ihre christlichen Erbauungsdramen bekannt ist. Wenn er allerdings hinzufügt, dass es sich um eine wunderschöne Geschichte über Menschen handele, die andere Menschen retten, dann klingt das auch sehr ähnlich wie die Worte von Pure-Flix-CEO Michael Scott, der den Stoff als inspirierend für Menschen rund um den Globus bezeichnete und keine Aussagen machte, die konkret auf Whitewashing hinweisen würden.
Die 13 inzwischen Geretteten hatten am 23. Juni einen Ausflug in die Höhle unternommen, als ihnen Flutwasser den Rückweg versperrte. Erst am 10. Juli konnten die letzten beiden Eingeschlossenen befreit werden. An der weltweit mit reger Anteilnahme verfolgten Rettungsaktion waren im Lauf der zweieinhalb Wochen neben den einheimischen Tauchern und Helfern auch Spezialisten aus dem Ausland beteiligt.
Unterschiedliche Herangehensweisen
Welche Personen zu den Protagonisten der beiden Filme gemacht werden sollen, ist momentan noch völlig unklar. Während sich Ivanhoe Pictures um die offizielle Unterstützung der thailändischen Behörden bemüht, setzt Pure Flix scheinbar eher auf persönliche Kontakte zu einzelnen Beteiligten. Letztlich kann es beiden Filmen durchaus guttun, wenn möglichst unterschiedliche Ansätze verfolgt werden.
Jon M. Chu, der bisher neben „Die Unfassbaren 2“ unter anderem auch „G.I. Joe 2“ und „Step Up To The Streets“ inszenierte, hat für Ivanhoe Pictures gerade die romantische Komödie „Crazy Rich“ abgedreht, die am 23. August 2018 auch in die deutschen Kinos kommt. Von Ivanhoe geht am 24. August zudem der indische Horror-Thriller-Dreiteiler „Ghul“ bei Netflix online.