Die unterhaltsam-spektakuläre Zombie-Apokalypse „World War Z“ von Bond-Regisseur Marc Forster („Ein Quantum Trost“) mit Superstar Brad Pitt kam bereits 2013 in die Kinos und entwickelte sich nach einer absolut chaotischen Produktionsphase mit zahlreichen Verzögerung und einem (für viel Geld) komplett neu gedrehten dritten Akt wie durch ein Wunder zu einem soliden Box-Office-Hit. Denn die weltweit eingenommenen 540 Millionen Dollar (knapp 1,4 Millionen Besucher in Deutschland) reichten dem Studio Paramount bei Produktionskosten von 190 Millionen gerade aus, um eine Fortsetzung in Auftrag zu geben. Doch das war vor fünf Jahren. Das Sequel steckt seitdem in der Entwicklungshölle. Einer der Protagonisten des langwierigen Prozesses ist J.A. Bayona („The Impossible“, „Sieben Minuten nach Mitternacht“). Der macht sich jetzt Luft.
Der Regisseur hat längere Zeit an der Fortsetzung gearbeitet und stieg dann im Januar 2016 aus. In einem Interview mit Den Of Geek erklärt er jetzt seine Gründe. Paramount lobte damals Bayona als „wundervollen Regisseur“, sprach von „bereits vorher getroffenen Verpflichtungen“, die ihn davon abhalten würden, an „World Z 2“ weiterzuarbeiten. Bayona wendete sich so „Jurassic World: Das gefallene Königreich“ zu, der seit dem 6. Juli 2018 erfolgreich auch in den deutschen Kinos läuft. Doch die offizielle Aussage von damals ist wohl nicht ganz die Wahrheit.
J.A. Bayona fühlte sich nicht bereit für Dreh
Terminprobleme sind nämlich nicht der wahre Grund für Bayonas Abdanken: „Wir haben rund ein Jahr an dem Projekt gearbeitet und wir hatten eine großartige Idee. Wir waren so aufgeregt, haben grandiose Set Pieces entworfen und waren mit der Richtung, die wir eingeschlagen hatten, sehr zufrieden. Aber irgendwie haben wir nie einen Weg gefunden, alles zusammenzubringen und zu verbinden.“ Bayona zog aus diesem künstlerischen Patt die Konsequenzen und stieg aus. Obwohl er sich nicht bereit fühlte, drängte Paramount Bayona darauf, weiterzumachen – was er nicht tat. „Ich bin nicht der richtige Typ dafür. Vielleicht gibt es einen anderen Regisseur, der in der Lage ist, das Ruder rumzureißen und alles auf die Reihe zu bekommen“, erklärt Bayona weiter.
World War ZUngeachtet des Talents des Spaniers eröffnete sich aber plötzlich für Filmfans eine spannende Variante, weil Meisterregisseur David Fincher („Sieben“, „Gone Girl“) im Juni 2017 überraschend als Regisseur an Bord kam, obwohl er abgesehen von seiner ersten Kino-Regiearbeit „Alien 3“ bisher kein Sequel inszeniert hat. Fincher sah offensichtlich so viel Potenzial in dem Stoff, dass er bei „World War Z 2“ anheuerte. Auch soll ihn sein Kumpel Brad Pitt (die drehten schon „Sieben“, „Fight Club“ und „Der seltsame Fall des Benjamin Button“ zusammen), der in der Fortsetzung wieder die Hauptrolle spielen wird, überredet haben, Regie zu führen. Doch wie es bei „World War Z“ schon gute Tradition ist, kommt die Produktion auch jetzt nicht entscheidend voran.
Probleme mit dem Drehbuch verzögern „World War Z 2“ weiter
Es gibt immer noch Probleme mit dem Drehbuch, das nicht gut genug sein soll und nun in der Überarbeitung steckt. Ein Dreh 2019 wäre im Moment noch denkbar, ein Kinostart wäre dann 2020 realistisch. Aber dann darf es keine weiteren Verzögerungen geben. Zudem ist zu vernehmen, dass Fincher und Pitt zunehmend genervt sind von den Schwierigkeiten. Fincher kümmert sich derweil um die zweite Staffel seiner Netflix-Thriller-Serie „Mindhunter“. Ohne Fincher würde „World War Z 2“ wahrscheinlich auch mit einem weiteren neuen Regisseur überleben, aber ein Ausstieg von Pitt wäre der sichere K.o. für das Projekt.
Bleibt also zu hoffen, dass die Kreativen das Drehbuch der beteiligten Autoren Max Brooks („The Great Wall“), Dennis Kelly („Utopia“) und Steven Knight („Tödliche Versprechen“) schnell in den Griff bekommen. Wir sind auf ein „World War Z 2“ von David Fincher jedenfalls unglaublich gespannt…