Im Interview mit The Wrap sprach Sir Ridley Scott kürzlich darüber, dass Horrorfilme und -serien auf dem Fernseher um einiges besser funktionieren als auf der großen Leinwand. Laut Scott profitiere das Genre davon, wenn man bei der Ausstrahlung alleine im Dunkeln sitzt und nicht in einem vollen Saal in der Öffentlichkeit mit lauter Menschen. „Beim Fernsehen bist du zu Hause und zu Hause ist man angespannter. Wenn du alleine bist, guckst du ängstlich über die eigene Schulter, das macht die ganze Sache spaßiger – wenn sich zu Tode erschrecken als spaßig bezeichnet werden kann“, so der „Alien“-Regisseur.
Vorsprung durch Technik
Scott attestierte den Machern der Zombieserie „The Walking Dead“, den Weg für TV-Horror-Produktionen wie die von ihm produzierte History-Horrorserie „The Terror“ geebnet zu haben. Weil Horrorfans zudem „für eine hohe Aufmerksamkeit bekannt“ seien, sieht er für das Genre auch weiterhin eine stabile Zukunft im Serienbereich, der seiner Meinung nach demnächst das Kino überflüssig machen könnte:
„In Sachen TV erleben wir derzeit tatsächlich so etwas wie ein goldenes Zeitalter, nicht wahr? Es entwickelt sich immer weiter und wenn wir nicht aufpassen, wird es definitiv das Kino ersetzen. Das wäre schade, weil es schon großartig ist, etwas auf einer sehr großen Leinwand zu sehen. Auf der anderen Seite eignen sich auch viele dieser Geschichten für den kleinen Bildschirm. Und heutzutage ist unsere Technologie schon so weit, dass auch das, was wir noch einen ‚kleinen Bildschirm‘ nennen, mindestens eineinhalb Meter groß ist und über großartigen Sound und tolle Bildqualität verfügt. Es wird also immer schwerer, Kinofilme zu machen, die bei dieser Entwicklung des Fernsehens mithalten können. […] Und es arbeitet ein ganzer Haufen guter Autoren derzeit im TV.“
Scotts „The Terror“ könnt ihr euch im Programm von Amazon Video ansehen.