Ganz klar: „Aeon Flux“ war alles andere als für Kinder geeignet. In den 1990ern, einer Zeit, in der Animationsserien (zumindest in den USA und Europa) meist auf ein jüngeres Publikum abzielten, stach die von MTV produzierte Serie um die titelgebende, mit knappem Leder bekleidete Superagentin mit ihrer expliziten Darstellung von Gewalt, Sex und allgemein deutlich erwachseneren Themen aus dem Einheitsbrei heraus. Kein Wunder also, dass sich bald auch andere an dem Stoff versuchten – und kläglich scheiterten.
Zwar war auch bei Karyn Kusamas Verfilmung von 2005 MTV mit am Drücker, doch die Adaption mit Charlize Theron fiel nicht nur bei den meisten Kritikern durch (bei Rotten Tomatoes werden nur 9 Prozent der gesammelten Kritiken als positiv eingestuft, wir bei FILMSTARTS vergaben damals immerhin 2,5 von 5 Sternen), sondern verärgerte auch die Fans der Animationsserie, die dem Film vorwarfen, zu glatt zu sein und sich viel zu weit vom Original zu entfernen. 13 Jahre später soll nun ein neuer Versuch gestartet werden: Wie The Hollywod Reporter berichtet, kommt ein Reboot von „Aeon Flux“ auf uns zu – erneut von MTV und als Serie, diesmal allerdings nicht in animierter Form, sondern mit echten Schauspielern.
Darum geht es in der Serie
Es ist das Jahr 7698 und die Welt hat schon wesentlich bessere Tage gesehen. Nach einer Umweltkatastrophe ist ein Großteil der Menschheit ausgelöscht worden, zurückgeblieben sind gerade einmal zwei Städte irgendwo im ehemaligen Osteuropa. Während die eine Metropole einem Polizeistaat gleich kommt, an dessen Spitze der skrupellose Trevor Goodchild steht, hat sich in der anderen eine anarchistische Gesellschaft herausgebildet. Aus letzter stammt auch die Geheimagentin und Assassine Aeon Flux, die sich dem Kampf gegen Goodchilds Regime verschrieben hat und mit einer Widerstandsgruppe einen Guerrillakrieg gegen die Truppen ihres Erzfeindes führt.
Wer steckt hinter dem Reboot?
Die „Aeon Flux“-Originalserie von Peter Chung erschien erstmals 1991 als eine Reihe von sechs kurzen Animationsfilmen, die 1992 um weitere fünf Episoden erweitert wurde. 1995 folgte dann eine ganze zehnteilige Staffel mit jeweils halbstündigen Folgen. Wie Deadline mittlerweile bestätigt hat, soll „Teen Wolf“-Showrunner Jeff Davis („Criminal Minds“) nun das Drehbuch für das Reboot schreiben und gemeinsam mit der „The Walking Dead“- und „Fear The Walking Dead“-Produzentin Gale Anne Hurd die Verantwortung für das Projekt übernehmen. Hurd war zuvor schon an der 2005er Verfilmung als Produzentin beteiligt.
Inwiefern die Live-Action-Umsetzung diesmal sowohl Kritiker als auch Fans zufriedenstellen wird, muss sich erst zeigen. Doch vielleicht wird aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und sich diesmal etwas enger an der Vorlage orientiert – obwohl das bei dem ungewöhnlichen Stil des Originals gar nicht so einfach werden dürfte. Ein Starttermin steht bislang noch nicht fest.