In den vergangenen Jahren wurden so viele neue Serien produziert wie nie zuvor – und Amazon mischt mit Eigenproduktionen für seinen Streamingdienst fleißig mit. Einen Hit der Größe „Game Of Thrones“, dessen neueste Staffel allein in den USA pro Folge durchschnittlich 30 Millionen Zuschauer hatte, hatte Amazon Video bisher aber längst nicht. Firmenchef Jeff Bezos gab deswegen die Parole „Bringt mir das nächste ‚Game Of Thrones‘“ aus – und Jennifer Salke, Chefin der Film- und Serienproduktionsgesellschaft Amazon Studios, muss nun liefern. 250 Millionen US-Dollar wurden alleine dafür ausgegeben, eine „Herr der Ringe“-Serie weltweit zeigen zu dürfen (zusätzlich zu den Kosten für diese Rechte kommen dann noch die Ausgaben für die Produktion). Wie Salke nun gegenüber dem Hollywood Reporter verriet, wird 2021 als Startjahr angepeilt.
Vielleicht aber auch früher…
Beim Kauf der Rechte verpflichtete sich Amazon, innerhalb von zwei Jahren mit der „HdR“-Serie in Produktion zu gehen. Dieses Ziel werde laut Salke erreicht – und die Hoffnung sei, dass die erste Staffel dann 2021 gezeigt werden könne. Allerdings drängen manche Kollegen intern offenbar auf einen früheren Veröffentlichungstermin. Salke: „Aber es gibt andere Leute, die sich wünschen, wir veröffentlichten 2020“.
Suche nach Autoren
Damit die aufwändige Serienadaption von Tolkiens Geschichten gedreht und ausgestrahlt werden kann, müssen aber erst mal jede Menge Drehbücher geschrieben werden – und bisher sind noch nicht einmal Autoren unter Vertrag. Der Deal selbst wurde, so Jennifer Salke, erst vor einem Monat geschlossen, nun Laufe die Suche nach Autoren. Man führe entsprechende Gespräche und das Ziel sei, wie bei vielen Serien üblich, mehrere Drehbuchautoren zu verpflichten, die dann unter einem Showrunner im sogenannten Writer’s Room an den Skripten arbeiten. Was die Figuren angeht, ließ sich Salke von Deadline immerhin entlocken, dass es um „Figuren, die ihr liebt“ gehen soll. „Wir machen kein Remake der Filme, aber wir fangen auch nicht bei Null an.“
Was ist mit Peter Jackson?
Kürzlich gab’s Verwirrung um Peter Jackson, der die als unverfilmbar deklarierte „Ringe“-Trilogie entgegen aller Widerstände zu einer hoch geschätzten Filmreihe machte. In unterschiedlichen Publikationen standen widersprüchliche Zitate Jacksons – während er bei IGN so zitiert wurde, als helfe er bei der Zusammenstellung des kreativen Teams hinter der „Herr der Ringe“-Serie, stand bei Allociné, er habe gar nichts mit dem Projekt zu tun (das sagte auch ein Sprecher Jacksons gegenüber Digital Spy).
Für Aufklärung sorgt nun Jennifer Salke: Die Gespräche mit Jackson laufen demnach noch. Derzeit habe man sich also noch nicht darauf geeinigt, ob und wenn ja in welcher Kapazität der Neuseeländer an der Serie mitarbeitet. Apropos Neuseeland: Für Jennifer Salke ist es durchaus eine Möglichkeit, dass auch die Seriencrew dort dreht, nachdem das Land durch die „Herr der Ringe“-Filme einen dicken Popularitätsschub bekam. In jedem Fall, so wird Salke bei Deadline zitiert, solle die Serie „unglaublich“ aussehen. An Ambition mangle es dem Vorhaben nicht.