Die Info, dass HBO die Pilotfolge zu einem „Game Of Thrones”-Prequel bestellt hat, ist nun schon ein paar Tage alt und konnte von Fans verdaut werden. Nun gibt es Neues zu berichten: Ideengeber George R.R. Martin hat sich zu Wort gemeldet und nicht nur über das Projekt gesprochen, sondern gleich noch einen Titel-Vorschlag mitgeliefert. Und da er schließlich die Idee zur Prequel-Serie gemeinsam mit Drehbuchautorin Jane Goldman entwickelt hat, könnte er da tatsächlich auch ein Wörtchen mitzureden haben – auch wenn er selbst nicht unbedingt daran glaubt.
Auf seinem Blog „Not A Blog“ (via Watchers on the Wall) schreibt Martin zur zeitlichen Einordnung der Serienhandlung: „Hier hat das PRE in Prequel wirklich Bedeutung, denn sie [die Serie] ist nicht einfach nur 90 Jahre vor ‚Game Of Thrones‘ angesiedelt (wie ‚Dunk & Egg‘), oder ein paar Hundert Jahre, sondern eher 10.000 Jahre (naja, zumindest wenn man davon ausgeht, dass die mündlichen Überlieferungen über die ersten Menschen akkurat sind, es gibt da Maester der Zitadelle, die darauf bestehen, dass es nur halb so lange gewesen ist).“
Martins Titelvorschlag: "The Long Night"
Weiter führt Martin aus, dass man noch ganz am Anfang der Produktion stehe, schließlich sei für die neue Serie ja erst einmal eine Pilotfolge – also noch nicht eine ganze Staffel – bestellt worden. Derzeit stünden weder Regisseur, noch Darsteller oder Drehorte für das Projekt fest. Über den Titel hat er sich allerdings schon Gedanken gemacht: „Ich würde für ‚The Long Night‘ stimmen, was schon alles sagt, aber ich wäre überrascht, wenn es am Ende wirklich dieser Titel wird. Sehr wahrscheinlich wird HBO ‚Game Of Thrones‘ irgendwo einbauen wollen. Wir werden es früher oder später wissen.“ Kein Problem, George, wie wäre es mit „Game Of Thrones: The Long Night“?
Neues Buch "Winds Of Winter" hat Priorität
Für Jane Goldman, die das Drehbuch zur Prequel-Serie geschrieben hat und bei einer Staffelbestellung als Showrunner fungieren würde, ist Martin voll des Lobes. Dass man ihn in der Berichterstattung über den „Game Of Thrones“-Ableger so in den Vordergrund stelle, sei irreführend – er habe die Idee dafür zwar mitentwickelt, das Lob müsse aber ausschließlich an sie gehen: „Es war der absolute Wahnsinn, mit ihr zusammenzuarbeiten… und meine Güte, was für ein Talent.“
Tatsächlich habe er an allen fünf Spin-off-Ideen, die zu „Game Of Thrones“ entwickelt wurden, mitgearbeitet, jedoch immer eher in beratender Funktion: „Ich habe mit allen Autoren aller Nachfolge-Serien beratschlagt, und einige von ihnen haben mich in Santa Fe für mehrtägige Diskussionen besucht. Außerdem waren wir immer per E-Mail, SMS und Telefon in Kontakt, ich war also definitiv involviert.“ Aber er habe nicht vergessen, was aktuell seine wichtigste Aufgabe ist: „Bevor ihr fragt: Die Arbeit an ‚Winds Of Winter‘ geht weiter und bleibt meine oberste Priorität.“
Würde er nicht an der von Fans heißerwarteten „Das Lied von Eis und Feuer“-Fortsetzung schreiben, hätte er liebend gerne selbst ein oder mehrere Drehbücher zu den neuen „Game Of Thrones“-Serienkonzepten geschrieben, betont Martin.
Weitere "Game Of Thrones"-Ableger möglich
Der Autor bestätigt außerdem, was wir in unserer Nachricht über die Bestellung des Prequel-Piloten bereits geschrieben haben: Nur weil nun eine der fünf Ideen, die für „GoT“-Spin-offs entwickelt wurden, ausgewählt wurde, bedeutet das für die anderen nicht das Aus. Allerdings sollen nicht mehr alle im Rennen sein!
„Wir haben mit vier [Serien] angefangen und dann wurden fünf daraus. Eine davon ist bereits vom Tisch, so wie ich es verstanden habe, und Janes Pilotfolge wird ja nun verfilmt“, schreibt Martin. „Aber das heißt nicht, dass die anderen gestorben sind. Drei weitere ‚Game Of Thrones‘-Prequels, angesiedelt in verschiedenen Zeitperioden und mit verschiedenen Figuren und Geschichte, sind weiter in aktiver Entwicklung.“
Laut Martin könnte noch mindestens ein weiterer Pilot, wenn nicht sogar mehr, realisiert werden: „Alles, was mir gesagt wurde, deutet darauf hin, dass wir in den kommenden Jahren noch mindestens einen weiteren Piloten, und vielleicht sogar mehr als einen, verfilmen könnten. Wir haben schließlich eine ganze Welt und zehntausende Jahre an Geschichte, um damit zu spielen.“
Martin weist aber selbst darauf hin: „Aber das ist Fernsehen, nichts ist sicher.“