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    "Tatort": Provoziert Til Schweiger nach Sommerloch-Krach seinen Rauswurf?

    Mit dieser pikanten Terminierung hat sich die ARD keine Freunde gemacht: Der Sender „verheizt“ den Kino-„Tatort“ „Tschiller: Off Duty“ mit Til Schweiger während der Sommerpause der Reihe als TV-Premiere. Darüber ist das ARD-Zugpferd verärgert.

    Warner Bros.

    Am Dienstag (29.5.2018) hatten wir berichtet, dass die ARD den Action-Ableger der „Tatort“-Reihe, Christian Alvarts „Tschiller: Off Duty“ mit Til Schweiger und Fahri Yardim, am Sonntag, 8. Juli 2018, um 20.15 Uhr im Ersten ausstrahlt. Zwar ist an diesem Tag bei der quotentechnisch übermächtigen Konkurrenz der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland gerade spielfrei, aber der Eindruck, hier einen Lückenfüller serviert zu bekommen, bleibt. Im Kino war der 140 Minuten lange „Tschiller: Off Duty“ mit knapp 280.000 Zuschauer 2016 gefloppt – zum Vergleich: Die beiden Schimanski-Kino-„Tatorte“ gerieten zu großen Kassenhits. „Zahn um Zahn“ (1985) lockte 2,7 Millionen Zuschauer in die Lichtspielhäuser und der Nachfolger „Zabou – Schimanski II“ (1987) immerhin 1,5 Millionen. Insgesamt wurden bisher überhaupt nur drei „Tatort“-Folgen für das Kino produziert, obwohl es immer mal wieder Überlegungen gibt, die Top-Quotenbringer Thiel/Boerne aus Münster ins Kino zu schicken.

    Kritik an der ARD

    Im Interview mit der BILD am Sonntag zeigt sich Schweiger auch schwer verstimmt und enttäuscht über die Programmierung von „Tschiller: Off Duty“ zur TV-Premiere, auf die er keinen Einfluss gehabt habe: „Ich fühle mich total im Regen stehen gelassen. Den ‚Tatort‘ im Hochsommer zwischen der Fußball-WM, wo normal kein ‚Tatort‘ läuft, zu versenden, ist bitter.“

    Tschiller: Off Duty

    Seine Verärgerung habe er dem zuständigen Unterhaltungskoordinator der ARD, Thomas Schreiber, auch mitgeteilt, woraufhin laut Schweiger keine Antwort erfolgte. Dazu ist auch Schweigers Gram über die zweimonatige Verschiebung (wegen der Terroranschläge von Paris) des dritten und vierten Tschiller-„Tatorts“ noch nicht verraucht. Die Folgen liefen dann am 1. und 3. Januar 2016 mit einer Quote von acht Millionen Zuschauern in der ARD. Das ist zwar der beste Wert eines Neujahr-„Tatorts“ seit zehn Jahren, aber auch vier Millionen weniger als beim quotenstarken Schweiger-Debüt „Willkommen in Hamburg“ im Jahr 2013.

    Til Schweiger: Versprechen wurden nicht eingehalten

    Schweiger legt noch nach, man habe ihnen viel versprochen und nichts eingehalten. Der 54-Jährige bemängelt zum Beispiel, dass der vierte Tschiller-„Tatort“ ohne Vorspann laufen sollte, was aber nicht passierte und beklagt die fehlende Anerkennung seitens des Senders. Hinschmeißen will er aber nicht, doch Schweiger provoziert in Richtung produzierendem Sender NDR: „Ich werfe nicht das Handtuch. Aber es kann ja sein, dass der NDR hinschmeißt, weil ich gesagt habe, was ich empfinde.“

    Der NDR äußert sich

    Allzu beleidigt scheint der Sender wegen Schweigers Aussagen jedoch nicht zu sein. Auf Nachfrage des Medienmagazins DWDL bestätigte ein NDR-Sprecher nämlich, dass bereits ein Drehbuch für den nächsten Schweiger-„Tatort“ entwickelt werde. Und auch zur Kritik des polarisierenden Star-Schauspielers bezog der öffentlich-rechtliche TV-Sender Stellung: „Es galt, einen Sendetermin zu finden, der Platz hat für die 130 Minuten lange Kinofassung des ‚Tatorts‘. Daher kam nur ein Sonntag ohne ‚Anne Will‘ in Frage. […] Schon häufiger wurde der Wunsch geäußert, auch im Sommer ‚Tatort‘-Premieren zu zeigen. Mit mit ‚Tschiller: Off Duty‘ können wir nun ein echtes Highlight bieten und das im zuschauerintensiven und hochattraktiven Umfeld der Fußball-Weltmeisterschaft – zwischen Viertelfinalspielen und Halbfinals."

    Wann Til Schweiger als Kommissar Tschiller zurückkehrt, ist allerdings noch nicht klar. Vor 2019 hat der vielbeschäftigte Star, der ab dem 20. September 2018 mit seiner Komödie „Klassentreffen 1.0 – Die unglaubliche Reise der Silberrücken“ im Kino ist, sowieso keinen Platz in seinem Terminplan. Bis dahin werden sich wohl die Wogen geglättet oder die Wege getrennt haben.

     

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