Keiner ist sicher vor seinen zynischen Bemerkungen und respektlosen Witzen: Das lose Mundwerk gehört zum ganz eigenen Charme des von Ryan Reynolds verkörperten Anti-Helden Deadpool. Mit besonderer Vorliebe macht sich der zu Meta-Spielereien neigende Wade Wilson über die Kollegen aus anderen Superheldenfilmen lustig. Das gilt für die X-Men aus seinem eigenen erzählerischen Kosmos genauso wie für die entfernten Verwandten aus dem Marvel Cinematic Universe (MCU) und die Konkurrenz aus dem Lager von Warner und DC (DCEU). Unter seinen Opfern ist auch eine vieldiskutierte Szene aus „Batman V Superman: Dawn Of Justice“, aber Reynolds fürchtet den Zorn der DC-Anhänger nicht, wie CinemaBlend zu berichten weiß.
Deadpool geht dahin, wo es wehtut
Der Hauptdarsteller und Produzent, der beim gerade in den Kinos laufenden „Deadpool 2“ auch zum Autorenteam gehörte, wurde bei einem Podcast darauf hingewiesen, dass er mit dem angesprochenen „Batman V Superman“-Gag den Zorn der Fans erregen könnte, aber das schreckt Reynolds nicht. Hintergrund dieser Befürchtungen sind die teils heftigen Reaktionen, die es unter bestimmten DCEU-Freunden auf die Kritik an Zack Snyders Megahelden-Duell im Allgemeinen und speziell an der hier aufs Korn genommenen „Martha-Szene“ gegeben hat. Der „Martha“-Witz sei ein perfekter Deadpool-Moment, betonte Reynolds, und fügte hinzu: „Wer ein Omelette zubereiten will, der muss auch Eier zerschlagen.“
Spoiler zu einem Gag aus „Deadpool 2“ (und einer Szene aus „Batman V Superman“)
Das ist der Stein des (vermeintlichen) Anstoßes: Ziemlich am Anfang von „Deadpool 2“ kommt der Titelheld zu spät zu einer Verabredung mit Vanessa (Morena Baccarin) und denkt sich verschiedene Entschuldigungen aus. Unter anderem behauptet er, dass er gegen einen Badass mit Cape kämpfen musste, ehe er festgestellt habe, dass dessen Mutter auch Martha heißt… Das bezieht sich natürlich – eher augenzwinkernd als bösartig – auf das große Aufeinandertreffen von Batman und Superman in Snyders Film, das mit der Enthüllung des gemeinsamen Mütter-Vornamens endet. Es ist zu bezweifeln, dass sich jemand ernsthaft über diese nette kleine Pointe ereifert, aber in der heutigen zu schneller Aufregung neigenden Fan- und Onlinekultur weiß man nie…