Als man bei 20th Century Fox 1958 mit den Planungen für einen monumentalen „Cleopatra“-Film mit Elizabeth Taylor in der Titelrolle begann, war noch ein Budget von 2 Millionen Dollar vorgesehen. Etliche Verschiebungen des Drehstarts, Unterbrechungen der Produktion sowie Neubesetzungen später (unter anderem wurde Regisseur Rouben Mamoulian durch Robert L. Mankiewicz ersetzt), standen endgültige Kosten von mindestens 31 Millionen Dollar (das Studio spricht sogar von 44 Millionen, andere Quellen bis zu 50 Millionen). Lange Jahre galt „Cleopatra“ damit als der teuerste Film aller Zeiten, denn man muss natürlich die Inflation berücksichtigen: 44 Millionen von damals entsprechen mehr als 300 Millionen heute.
Ohne „Solo: A Star Wars Story“ nun mit dem vierstündigen Liz-Taylor-Epos gleichzusetzen, weisen zumindest die Entstehungsgeschichten Parallelen auf: Auch die Produktion des neuesten „Star Wars“-Spin-off wurde das ein ums andere Mal kräftig durchgeschüttelt, als Höhepunkt des Tohuwabohus mussten die Regisseure Phil Lord und Chris Miller ihren Platz für Hollywood-Veteran Ron Howard räumen, der anschließend rund 70 Prozent des Films neu gedreht haben soll. Und nun, kurz bevor „Solo“ in die Kinos kommt, blickt Disney wie 20th Century Fox 1963 auf Produktionskosten, die den ursprünglichen Rahmen sprengen dürften: Einem ausführlichen Bericht von Variety zufolge kostete „Solo: A Star Wars Story“ nämlich stolze 250 Millionen Dollar. Das macht ihn zwar nicht zum teuersten Film aller Zeiten, aber auf jeden Fall zum „Star Wars“-Film mit dem höchsten Budget.
Das kosteten die "Star Wars"-Filme
Damit überholt „Solo“ nun auch „Star Wars: Episode VII – Das Erwachen der Macht“, der rund 245 Millionen Dollar verschlang. Danach folgen „Rogue One: A Star Wars Story“ und „Star Wars: Episode VIII – Die letzten Jedi“ mit 200 bis 220 Millionen.
Die weiteren Plätze: „Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung“ und „Star Wars: Episode II – Angriff der Klonkrieger mit jeweils ca. 115 Millionen, „Star Wars: Episode III – Die Rache der Sith“ mit 113 Millionen, „Star Wars: Episode VI – Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ mit 32,5 Millionen, „Star Wars: Episode V – Das Imperium schlägt zurück“ mit 18 Millionen und „Star Wars: Episode IV – Eine neue Hoffnung“ mit 11 Millionen (via Box Office Mojo).
"Solo" vor Rekord-Wochenende
Doch im Hause Disney dürfte man sich wegen des Produktionsbudgets nicht allzu sehr grämen, wenn die derzeitigen Einnahme-Prognosen stimmen. „Solo“ läuft in den USA nämlich am verlängerten Memorial-Day-Wochenende an und muss sich diesen Starttermin mit keinem anderen Blockbuster teilen. Aus diesem Grund wird in den Vereinigten Staaten ein Umsatz von 135 bis 170 Millionen Dollar am ersten Wochenende erwartet. Der bisherige Rekord an den freien Tagen rund um den Memorial Day hält „Pirates Of The Caribbean 3 - Am Ende der Welt“ mit 139,8 Millionen Dollar – es scheint also ganz so, als befände sich Han Solo mit dem Millennium Falken auf Rekordkurs. Zusätzlich zu den Einnahmen aus den USA werden weltweit noch weitere 150 bis 170 Millionen Dollar erwartet.
Mit mindestens 285 und höchstens 340 Millionen Dollar Umsatz am Startwochenende würde „Solo“ zwar nicht in die Nähe die Zahlen von „Das Erwachen der Macht“ (ca. 529 Millionen) und „Die letzten Jedi“ (ca. 450 Millionen) gelangen, aber die 289 Millionen an den ersten Tagen eingenommenen Dollar von „Rogue One“ dürften wohl übertroffen werden.
„Solo: A Star Wars Story“ startet am 24. Mai 2018 in den deutschen Kinos. Ob sich der Eintritt lohnt, könnt ihr in unserer FILMSTARTS-Kritik nachlesen.