Nicht nur das schlechte Timing beim nordamerikanischen Kinostart am 2. März 2018, nur gut zwei Wochen nach dem tragischen Schulmassaker mit 17 Toten am 14. Februar in Parkland, das eine scharfe Debatte über die Waffenkultur in den USA entfachte, wurde für Eli Roth („Cabin Fever“, „Hostel“) und seinen Selbstjustiz-Reißer „Death Wish“ zum Problem. Neben den miesen Kritiken (Metacritic-Score 32 von 100) flammte zudem schon nach der Veröffentlichung des Trailers immer wieder der Vorwurf der Gewaltverherrlichung auf, wenn Bruce Willis als Chirurg Dr. Paul Kersey einen kugellastigen Rachefeldzug startet, nachdem seine Frau Lucy (Elisabeth Shue) bei einem Raubüberfall getötet wurde.
Death WishAuf die Frage, warum es überhaupt ein Remake des umstrittenen 1974er-Originals „Ein Mann sieht Rot“ mit Charles Bronson gibt, obwohl sich an der Prämisse nicht viel verändert hat, sagte Roth gegenüber Entertainment Weekly: „Diese ganzen Probleme, die damals in den 70ern unserer Land geplagt haben, sind heute immer noch sehr relevant. Das Verbrechen ist außer Kontrolle, die Polizei überfordert und es gibt keinen Weg, das alles aufzuhalten.“ Roth wolle seinen Zuschauern auf keinen Fall vorschreiben, was sie zu denken haben. „Man könnte dann genauso gut Filme wie ‚John Wick‘ oder ‚96 Hours‘ mit diesen Pro-Waffen-Argumenten angreifen“, so Roth weiter. Vielmehr erhoffe er sich, dass sein Actionfilm eine Debatte über dieses schwierige Thema der Waffengewalt anstoße. „Im selben Maße, wie ‚Get Out‘ es allen Leuten erlaubt hat, über Rasse und Rassismus zu diskutieren.“
Dazu warnt Roth davor, seinen Film voreilig zu kritisieren, nur weil man im Trailer sieht, wie Bruce Willis zu AC/DCs „Back In Black“ wild um sich schießt. „Death Wish“ sei ein Film über Familie und wie man sie schützt – und nicht ‚Pro Waffen‘. Wir wollten nur die Realität abbilden und die Zuschauer selbst urteilen lassen.“
Wenn ihr euch selbst ein Bild machen wollt, habt ihr aktuell die Chance dazu. „Death Wish“ läuft seit dem 8. März 2018 in den deutschen Kinos.