Im Kino kämpfte er 1995 gegen Affen, Spinnen und Krokodile, im echten Leben bekämpft er vor allem Vorurteile und Unverständnis: Bradley Pierce, der im Original-„Jumanji“ als zockender Knirps Peter zu sehen war, leidet, wie es auch Robin Williams tat, mit dem er damals in dem Fantasy-Abenteuer vor der Kamera stand, an Depressionen und setzt sich seit dem tragischen Tod seines berühmten Co-Stars im August 2014 verstärkt für ebenfalls Betroffene ein. Er hilft dabei, Erkrankten ein Forum zu geben und Informationen über die psychische Krankheit auf sozialen Netzwerken zu verbreiten. Viel Verständnis und ein offenes Ohr zeigt der inzwischen 36-jährige Pierce seit nunmehr 13 Jahren auch in seinem neuen Hauptberuf als Barkeeper. Die Schauspielkarriere ist für den nach zwölfjähriger Ehe geschiedenen dreifachen Vater dagegen nur eine Nebensache, aber bis heute nimmt er gelegentlich Rollen vor der Kamera und als Synchronsprecher an.
Schon 1991 sprach Pierce die Teetasse Chip in „Die Schöne und das Biest“ und hatte eine Sprechrolle als Sidekick Tails in der auf dem Sega-Spiel basierenden Zeichentrickserie „Sonic“, ehe er vier Jahre später mit „Jumanji“ seinen größten persönlichen Erfolg hatte. Danach sprach er verschiedene Figuren in der Videospielreihe „Kingdom Hearts“ und in der englischen Version des Ghibli-Films „Königreich der Katzen“. In Fleisch und Blut war Pierce in einer Episode von „Star Trek - Raumschiff Voyager“ zu sehen, dort spielte er einen Nachfahren von Captain Janeway, außerdem hatte er 1997 eine größere Rolle im Familienfilm „Ein Fall für die Borger“ mit John Goodman und Jim Broadbent.
Es folgte die berufliche Neuorientierung und seither mixt Pierce deutlich öfter Cocktails als dass er vor der Kamera steht. 2018 wird er an der Seite von Regisseur, Drehbuchautor und Hauptdarsteller Tyler Cole („Operation Dünkirchen“), mit dem er bereits mehrfach zusammengearbeitet hat, in dem unabhängig produzierten Noir-Drama „Deacon“ zu sehen sein.
Der „Jumanji“-Neuauflage steht Bradley Pierce übrigens recht positiv gegenüber. Nach anfänglicher Skepsis habe ihn der Film für sich gewinnen können, verriet er dem Tratsch-Magazin toofab.com in einem Interview. Auf Instagram postete er ein Bild von sich bei der Premiere: