Warner und DC haben ihr DCEU nicht komplett unter Kontrolle – das fängt schon damit an, dass der Begriff „DCEU“ keine offizielle Bezeichnung ist, sondern dem DC-Erzähluniversum von Fans und Journalisten verpasst wurde. Und es ist symptomatisch, dass das Studio diesen Begriff einfach so stehen lässt und nicht endlich eine offizielle Bezeichnung etabliert. Denn das Problem reicht noch viel tiefer: Warner hat nämlich auch ein Problem mit Leaks, wie DC-Insider und Enthüllungsspezialist Marco-Francisco Robles kürzlich in einem sehr lesenswerten Hintergrundartikel ausführte, sowie mit der Öffentlichkeitsarbeit im Allgemeinen, wogegen bisher aber nie etwas unternommen wurde. Doch nun hat man sich offenbar dazu entschlossen, die Löcher zu stopfen, indem härter gegen Mitarbeiter vorgegangen wird, die Informationen zu geplanten Filmen nach außen tragen. Stattdessen will man nun laut den Informationen von Robles mit einer eigenen News-Show die Initiative ergreifen.
Die Ironie der ganzen Sache bleibt auch dem DC-Insider dabei nicht verborgen – schließlich schreibt er anhand geleakter Informationen einen Artikel darüber, wie Leaks verhindert werden sollen. Doch offenbar ist es für ihn schon merklich schwieriger geworden, seine Quellen anzuzapfen, wie er selbst schreibt. Und spätestens mit der neuen News-Show – sollte sich dieses Gerücht denn bewahrheiten – werden es Autoren wie er noch schwerer haben, echte Knüller zu enthüllen. Geplant ist die DC-Show nämlich offenbar als tägliche Sendung, mit der dann exklusive Informationen und alle großen Nachrichten verbreitet werden.
Missverständnisse mit dem DCEU
Auch über die äußerst umfangreiche Liste der angedachten, geplanten und tatsächlich kommenden DCEU-Filme wusste Robles in einem weiterführenden Artikel Interessantes zu berichten: Dass es die mindestens 20 verschiedenen Filme, die sich bei Warner und DC aktuell in sehr verschiedenen Entwicklungsstadien befinden, nicht alle auf die Leinwand schaffen würden, war eigentlich schon länger klar. Unlängst berichteten wir etwa darüber, dass die angeblich geplanten DCEU-Filme „Lobo“ und „Deadshot“ wohl nicht mehr kommen werden.
Grundsätzlich basiert die Annahme, dass diese Filme überhaupt gedreht werden, aber auf einem Missverständnis, wie Robles in seinem Hintergrundartikel schön herausstellt: Warner und DC arbeiten offenbar anders als die Konkurrenz Marvel und lassen zahlreiche Projekte gleichzeitig entwickeln und diskutieren sie intern (sie brainstormen quasi), wobei aber stets klar ist, dass längst nicht alle jemals umgesetzt werden. Da diese sehr frühen Projekte aber durch Leaks an die Öffentlichkeit geraten und man dann oft lange nichts mehr (oder sogar nie wieder) davon hört, entsteht der Eindruck, dass bei Warner und DC das pure Chaos herrscht. Als Beispiel führt Robles die diversen „Suicide Squad“-Spin-offs mit Margot Robbie an. „Suicide Squad 2“ kommt wohl auf jeden Fall, aber von den übrigen drei Filmen – „Gotham City Sirens“, „Birds Of Prey“ und „Joker vs. Harley“ – wird wahrscheinlich nur ein einziger jemals gedreht.
Offizielle Liste der kommenden DCEU-Filme?
Im Endeffekt arbeiten Warner und DC Robles zufolge also nicht etwa an mindestens 20 Filmen, sondern an acht: „Aquaman“ ist bereits fertig, „Shazam!“, „Wonder Woman II“ und „Suicide Squad 2“ werden wohl dieses Jahr gedreht und 2019 veröffentlicht, außerdem befinden sich „Flashpoint“ und „The Batman“ wirklich aktiv in der Entwicklung. Zudem könne man laut dem DC-Insider bald mit großen, offiziellen Neuigkeiten zu „Man Of Steel 2“ (wahrscheinlich werden Regisseur und Startdatum verkündet) sowie „Nightwing“ rechnen. Andere Filme werden zwar diskutiert und entwickelt, doch seien diese noch weit von einer Realisierung entfernt.
Man darf also gespannt sein, ob die DC-News-Sendung wirklich kommt und welche Details darin verkündet werden. „Aquaman“, der erste Soloauftritt von Jason Momoa, ist wie gesagt bereits komplett im Kasten und startet am 20. Dezember 2018 in den deutschen Kinos. Auf welche Superheldenfilme wir uns in diesem Jahr sonst noch freuen, könnt ihr euch hier anschauen: