In Los Angeles hat die Director’s Guild Of America (DGA), in der über 17.000 Regisseurinnen und Regisseure in den USA gewerkschaftlich organisiert sind, die Nominierungen für ihre jährlichen Auszeichnungen für die Beste Kinofilmregie verkündet. Sie lauten:
Guillermo del Toro für „Shape Of Water – Das Flüstern des Wassers“
Greta Gerwig für „Lady Bird“
Martin McDonagh für „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“
Christopher Nolan für „Dunkirk“
Jordan Peele für „Get Out“
Peele wurde übrigens auch für den Preis für das beste Langfilmregiedebüt (Outstanding Directorial Achievement of a First-Time Feature Film Director) nominiert. Das sind die fünf Kandidaten für diese Auszeichnung, die 2018 erst zum dritten Mal vergeben wird:
Geremy Jasper für „Patty Cake$“
William Oldroyd für „Lady Macbeth“
Jordan Peele für „Get Out“
Taylor Sheridan für „Wind River“
Aaron Sorkin für „Molly’s Game“
Alle Kandidaten sind zum ersten Mal nominiert, mit Ausnahme von Christopher Nolan, der bereits für „Memento“, „The Dark Knight“ und „Inception“ im DGA-Rennen war, allerdings bisher noch nie für den Regieoscar nominiert wurde. Dennoch schaffen es meist vier von den fünf DGA-Erwählten in der Hauptkategorie auch in die Regie-Endauswahl der Academy, noch besser ist die Quote in der Oscar-Kategorie Bester Film. Der Gewinner des Preises der DGA wurde zudem mit nur sieben Ausnahmen später auch mit dem Oscar für die Beste Regie ausgezeichnet. Zuletzt gab es diesen Split 2013 als Ben Affleck für „Argo“ den DGA-Preis gewann, aber nicht für den Oscar vorgeschlagen war, den stattdessen Ang Lee („Life Of Pi“) erhielt.
Golden Globes 2018: Alle GewinnerAls leichter Favorit auf die DGA-Auszeichnung darf nach seinen jüngsten Siegen bei den Golden Globes und bei den Critics Choice Awards Guillermo del Toro gelten. Und während bei den Globes zuletzt noch von Natalie Portman schlagzeilenträchtig moniert wurde, dass die Regienominierten ein reiner Männerclub waren, hat Greta Gerwig hier die männliche Phalanx durchbrochen und es als erst achte Frau der Geschichte in die Endauswahl geschafft – damit hat die DGA übrigens immer noch eine bessere Quote als die Academy, die erst vier Regisseurinnen nominiert hat. Als bisher einzige Frau wurde von beiden Institutionen Kathryn Bigelow (2010 für „Hurt Locker – Tödliches Kommando“) dann auch tatsächlich ausgezeichnet.
Während bei der DGA mehr als 17.000 Mitglieder abstimmen, die mehrheitlich fürs Fernsehen arbeiten, gehören der Regiebranche der Oscar-Academy nur etwa 500 meist sehr erfahrene (Kino-)Filmemacher an, die gern eine gewisse Vorliebe für kleinere Filme wie „Beasts Of The Southern Wild“ oder „Raum“ zeigen. Daher sind für die Oscars auch Sean Baker („The Florida Project“) und Luca Guadagnino („Call Me By Your Name“) noch gut im Rennen, während die Hoffnungen von DGA-Rekordgewinner Steven Spielberg („Die Verlegerin“) und Denis Villeneuve, der für „Blade Runner 2049“ kürzlich für den britischen BAFTA-Preis nominiert wurde, einen klaren Dämpfer bekommen haben. Die Oscar-Nominierungen werden am 23. Januar verkündet.
Die DGA-Nominierungen für die Preise in den Bereichen Fernsehen, Dokumentationen und Werbefilme findet ihr hier. Die Gewinner in allen Kategorien werden am 3. Februar 2018 bei einer feierlichen Gala in Los Angeles gekürt.