Achtung, der folgende Text enthält Spoiler zu „Star Wars: Die letzten Jedi“!
Am Ende von „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ besiegen die Rebellen das Imperium und die weit, weit entfernte Galaxis scheint einer friedvollen Zukunft entgegenzublicken. Doch in „Das Erwachen der Macht“ erfahren „Star Wars“-Fans, dass stattdessen nun die Erste Ordnung die Galaxis zu unterjochen droht – und an die Stelle des getöteten Imperators tritt der Oberste Anführer Snoke (Andy Serkis). Viel erfuhr man über Snoke jedoch nicht, was im Internet natürlich für zahlreiche Spekulation und große Erwartungen an „Die letzten Jedi“ sorgte. Doch auch dort verrät Rian Johnson keine weiteren Details über Snoke, der zudem von seinem Schüler Kylo Ren (Adam Driver) getötet wird, was nicht nur bei einigen Fans für großen Unmut sorgte, sondern auch FILMSTARTS-Autor Tobias Tißen richtig ärgerlich findet.
Im Rahmen einer von der britischen Film- und Fernsehacademy BAFTA veranstalteten Vorführung, in der im Anschluss die Zuschauer den anwesenden Regisseur und zahlreiche Darsteller mit Fragen löchern konnten, sprach Rian Johnson über seine Gründe dafür, keine Details über Snokes Vergangenheit zu verraten. Bereits einige Zeit zuvor hatte er im Interview mit CinemaBlend völlig richtig herausgestellt, dass man ja auch in der ursprünglichen „Star Wars“-Trilogie nichts über den Imperator erfährt, dessen Vergangenheit ja erst nach und nach durch Bücher, Comics und andere Expanded-Universe-Quellen sowie schließlich die Prequel-Trilogie aufgefüllt wurde. Dieses Argument wiederholte Johnson nun auch beim BAFTA-Q&A und führte zum Imperator aus: „Man erfährt genau das, was man wissen muss: Er ist böse, er ist der Mann hinter Vader, er will die Galaxis beherrschen und Luke auf seine Seite ziehen.“ Ähnlich ist es nun bei Snoke.
Erzählerische Gründe für das Snoke-Mysterium
Doch das ist nicht das einzige Argument, das Johnson vorbringt: Wenn man sich die tatsächlichen Szenen anschaue, in denen Snoke vorkommt, dann würde man realisieren, dass es dort keinen Platz für die Geschichte des Schurken gebe. „Wenn ich auf einmal innegehalten hätte, um ihn einen 30 Sekunden langen Monolog über seine Vergangenheit halten zu lassen, dann hätte das die Szene komplett zum Erliegen gebracht,“ so Johnson. Natürlich wäre das interessant gewesen und natürlich hätte das einige Fans interessiert, aber er und die anderen Filmemacher hätten beim Erzählen einer Geschichte nun mal Verpflichtungen und könnten mit den Szenen nicht einfach machen, was sie wollen.
„Die Entscheidung war hart“, führte der „Star Wars 8“-Regisseur weiter aus, „doch schlussendlich passte Snokes Hintergrund einfach von einem dramatischen Standpunkt nicht in diesen Film.“ Außerdem sei es nicht sonderlich interessant für Rey (Daisy Ridley) und die stünde nun mal im Mittelpunkt – womit Johnson vermutlich sowohl die entscheidende Thronraum-Szene im Besonderen als auch die dritte „Star Wars“-Trilogie im Allgemeinen meint.
Hoffen auf "Star Wars 9"
Allerdings dürften Johnsons abschließende Worte enttäuschten „Star Wars“-zumindest ein wenig Hoffnung machen: „Ich hoffe, dass Snokes Vergangenheit irgendwo anders aufgeklärt werden kann oder dass vielleicht sogar J.J. Abrams im nächsten Film darauf eingeht“, fügte er noch hinzu.
Bis „Star Wars 9“ in deutschen Kinos startet, dauert es allerdings noch eine ganze Weile, genauer gesagt bis 19. Dezember 2019. Wir haben uns aber trotzdem schon ein paar Gedanken gemacht, welche Fragen wir sonst noch beantwortet haben wollen: