Bitte mehr Ähnlichkeit mit "Der Herr der Ringe" als mit "Der Hobbit"
von Julius Vietzen
Als riesiger „Der Herr der Ringe“-Fan habe ich mich damals vor dem Kinostart von „Der Hobbit“ wahnsinnig auf eine Rückkehr nach Mittelerde gefreut. Nachdem mir „Eine unerwartete Reise“ noch ziemlich gut gefallen hatte und mich in den besten Momenten an „Die Gefährten“ erinnerte, war ich von „Smaugs Einöde“ und vor allem „Die Schlacht der Fünf Heere“ zunehmend enttäuscht – zu lieblos war für mich die Inszenierung, zu künstlich der Look und zu merkwürdig viele der kreativen Entscheidungen. Nun freue ich mich natürlich ebenfalls wahnsinnig auf die „Der Herr der Ringe“-Serie von Amazon, doch eine weitere Enttäuschung wie bei den „Der Hobbit“-Filmen würde mein armes Fan-Herz nicht verkraften.
Daher meine Bitte an die Macher: Orientiert euch wieder an „Der Herr der Ringe“ von Peter Jackson! Keine technischen Experimente wie die High Frame Rate, keine seelenlosen CGI-Schlachten im Videospiel-Look, keine Figuren mit Vogelkot auf dem Kopf. Stattdessen wünsche ich mir wieder mit viel Liebe handgemachte Sets, Miniaturen und Effekte und ein Filmteam, das jeden erdenklichen Trick anwendet, um Mittelerde in der echten Welt zum Leben zu erwecken – und nicht einfach nur am Rechner digitale Welten aus dem Boden stampft.
Als gutes Beispiel kann vielleicht „Game of Thrones“ dienen. Nicht so sehr vom Stil, Mittelerde muss nicht so düster und dreckig werden wie Westeros und auch Gewaltspitzen und nackte Haut fände ich in einer „Der Herr der Ringe“-Serie fehl am Platz. Aber was die Produktionswerte, die Qualität der Drehbücher und die makellose Besetzung der Rollen betrifft, kann Amazon sich gerne bei der Konkurrenz von HBO orientieren.