Quentin Tarantino plant derzeit seinen neunten, noch unbetitelten Film, der im Jahr 1969 angesiedelt sein soll. Anders als erste Informationen verlautet haben, wird dieser nicht primär von der Manson-Familie und deren grausamen Morden handeln, wobei dennoch davon auszugehen ist, dass sie zumindest eine Rolle spielen werden.
Für das Projekt möchte die Regiegröße einige der größten Namen vor der Kamera versammeln, die sich derzeit in Hollywood tummeln: Margot Robbie ist die Wunschkandidatin für die Rolle des Manson-Opfers Sharon Tate; Leonardo DiCaprio, Brad Pitt und Samuel L. Jackson könnten ebenfalls an Bord kommen, zumal bereits Rollen für sie vorgesehen sein sollen. Wie Deadline jetzt berichtet, darf man nun auch Tom Cruise zu den möglichen Schauspielkandidaten zählen. Tarantino habe bereits Gespräche über eine der beiden männlichen Hauptrollen mit dem Star geführt. Noch sei es allerdings vollkommen unklar, ob er oder irgendeiner der anderen männlichen Kandidaten einen Part annehmen kann. Dem Bericht zufolge hängt das einzig und allein davon ab, ob man geschäftlich und terminlich eine Übereinkunft erzielen kann. Ganz sicher neu dabei ist jedoch „Harry Potter“-Produzent David Heyman, der mit Tarantino zum ersten Mal arbeiten wird.
Bieterkrieg erreicht heiße Phase
Damit der Film auch tatsächlich realisiert werden kann, muss aber vorher noch eine neue Studioheimat für das Projekt gefunden werden. Bislang ließ Tarantino noch jeden seiner Filme von Harvey Weinstein produzieren. Doch weil sich dieser mit zahlreichen Anschuldigungen der sexuellen Belästigung und Gewalt konfrontiert sieht, sucht der Filmemacher einen neuen Partner. Laut Deadline sollen nach wie vor alle großen Studios bis auf Disney im Rennen um die Vertriebsrechte sein (Disney produziert unter eigenem Banner keine Filme für Erwachsene, wie es Tarantinos neuer Film ganz sich wieder werden wird).
Zudem sollen auch etwas kleinere Studios wie Annapurna, die aktuell im Gespräch sind, mit den James-Bond-Rechten einen Mega-Coup zu landen, und die „Tribute von Panem“-Schmiede Lionsgate mitmischen, die Interesse an den US-amerikanischen Vermarktungsrechten haben sollen. Sollte einer von ihnen den Zuschlag bekommen, müsste aber noch ein Partner für den internationalen Vertrieb gefunden werden. Wie wir erst kürzlich berichteten, soll aber idealerweise nur ein Studio „#9“, so die inoffizielle Bezeichnung des Films, in die Kinos sowohl in den USA als auch anderswo bringen. Variety nennt deswegen aktuell Paramount, Sony und Warner als die Finalisten im Wettbewerb um die Gunst von Tarantino; Fox hingegen sei laut Deadline am wenigsten aggressiv – vermutlich wegen des stattfindenden Tumultes, der wegen eines angeblich möglichen Teilverkaufs an Disney stattfindet. Variety zufolge soll aber nach wie vor die Möglichkeit bestehen, dass ein Außenseiter als Sieger aus dem Bieterwettstreit hervorgeht.
Hohe Geheimhaltung, viele Bedingungen
Neue Details zum Ablauf des Bieterkrieges sind ebenfalls aufgetaucht: So berichtet Variety, dass ihren Informationen zufolge interessierte Studioverantwortliche extra zu den Räumlichkeiten der Künstleragentur WME pilgern mussten, um dort das fertige Drehbuch zu lesen. Wer sich dann mit Tarantino treffen wollte, musste im Vorfeld einigen seiner Bedingungen zustimmen: So verlangt der Regisseur angeblich ein Produktionsbudget von 100 Millionen US-Dollar und eine Beteiligung an den Brutto- und Netto-Einnahmen. Von offizieller Seite gab es aber hierzu keinen Kommentar.
Den eigenen Quellen von Deadline nach soll die Entscheidung noch vor Thanksgiving, also dem 23. November 2017, gefällt werden. Anschließend könnte sich Tarantino daran machen, seinen Film zu besetzen. Bereits verraten hat er, dass er sich Januar 2018 als möglichen Drehstart vorstellen könnte.