Der mexikanische Regisseur Guillermo del Toro ist bekannt dafür, oft mehrere Eisen gleichzeitig im Feuer zu haben, was die Gefahr birgt, dass nicht jedes Projekt umgesetzt werden kann. Nun hat es „Pinocchio“ getroffen, del Toros geplante düstere Adaption der Geschichte um den berühmten Holzjungen – in einem Interview mit IGN schob der 53-Jährige jeglichen Hoffnungen auf eine Fertigstellung des Films einen endgültigen Riegel vor.
Nach Angaben des Branchenmagazins IndieWire arbeitete del Toro bereits seit zehn Jahren an „Pinocchio“. Anfang 2017 holte er sich „Hinter der Gartenmauer“-Schöpfer Patrick McHale als Co-Autor ins Boot, allerdings gelang es dem Regisseur einfach nicht, die nötigen Geldmittel aufzutreiben – noch im August deses Jahres berichtete IndieWire, dass 35 Millionen Dollar nötig seien, um das Werk zu finanzieren. Für „Pinocchio“ wollte del Toro erstmals in seiner Karriere auf die aufwändige Stop-Motion-Animationstechnik zurückgreifen, bei der einzelne Bilder von unbewegten Motiven aufgenommen und aneinandergereiht werden.
Guillermo del Toro holt für düsteren Stop-Motion-"Pinocchio" Co-Autor Patrick McHale an BordDel Toros Version der Geschichte hätte zum Zeitpunkt des Aufstiegs von Diktator Benito Mussolini in Italien gespielt, möglichen Geldgebern war dieser Ansatz aber zu düster – für einen antifaschistischen „Pinocchio“ sahen diese einfach kein Potenzial. Nun ist das Herzensprojekt des mexikanischen Filmemachers endgültig vom Tisch. Erst vor wenigen Tagen verkündete del Toro, sich als Regisseur eine Auszeit zu nehmen, seine Aktivität als Produzent wird davon jedoch nicht betroffen sein. Sein nächster Film, das Fantasy-Drama „Shape Of Water – Das Flüstern des Wassers“, startet am 15. Februar 2018 in den deutschen Kinos.