„Femme Fatale“ (Brian De Palma, 2002)
Selten war ein Filmtitel so programmatisch wie bei Brian De Palmas Mystery-Thriller „Femme Fatale“. Dass der Profidiebin Laure (Rebecca Romijn) nicht über den Weg zu trauen ist, ist bereits mit dem Prolog etabliert, in dem sie gleich zwei Parteien – ihre Komplizen und deren Zielperson – mit ihrer ungeheuren erotischen Ausstrahlung blendet und sich dann alleine mit der Beute aus dem Staub des glamourösen Cannes macht (wo der Film passenderweise im Veröffentlichungsjahr 2002 lief, wenngleich außer Konkurrenz). Besonders beeindruckend ist hier die inszenatorische Sicherheit, mit der De Palma Verführung und Diebstahl, Sexualität und Kriminalität parallelisiert und damit den Archetyp der modernen Femme Fatale so pointiert zuspitzt, dass man(n und frau) der wunderbaren Romijn gleich selbst zum Opfer fallen will.