„Mulholland Drive“ (David Lynch, 2001)
Viel ist gesagt und noch mehr geflucht worden über David Lynchs surreales Filmrätsel „Mulholland Drive“. Unabhängig davon, welchem Interpretationsansatz zu seinem Psychogramm einer erfolglosen Nachwuchsschauspielerin (Naomi Watts) man nun folgen möchte, steht doch glasklar fest: So erregend wie Lynch hat kaum jemals ein anderer Filmemacher auch die nachtschwärzesten Seiten unserer Sexualität inszeniert. Da mag das Schäferstündchen zwischen Watts’ Protagonistin Betty und ihrer Schutzbefohlenen Rita (Laura Elena Harring) noch so sanft ausfallen – was hier eigentlich dargestellt wird, ist Sex als psychologischer Kannibalismus, der sich mitunter darin ausdrückt, dass Betty ihre Geliebte immer mehr zu ihrem Ebenbild verformt. Die Implikationen dieser Vereinnahmung sind dann freilich wieder Interpretationssache.
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