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    So hart geht "Game Of Thrones" statistisch wirklich mit seinen Frauenfiguren um

    „Game Of Thrones“ mag die erfolgreichste Serie der Welt sein, doch ihr haftet ein zweifelhafter Ruf an, was die ausufernde Darstellung von Nacktheit von und Gewalt gegen Frauen betrifft. Eine Journalistin ist den Vorwürfen nun akribisch nachgegangen.

    HBO

    Game Of Thrones“ lebt vor allem von Blut und nackten Brüsten – so zumindest lautet eine beliebte Anschuldigung, die sich der Macher der Mittelalterserie trotz astronomischer Einschaltquoten auch nach mittlerweile sieben Staffel immer wieder ausgesetzt sehen. Doch was ist wirklich dran an dem Vorwurf, die „Game Of Thrones“-Autoren würden insbesondere ihre Frauenfiguren wie Daenerys Targaryen (Emilia Clarke) permanent erniedrigen beziehungsweise –sogar buchstäblich – bloßstellen? Diese Frage hat nun die Broadly-Autorin Sara David eingehend untersucht – dazu sah sie noch einmal jede einzelne Folge und erstellte mehrere Statistiken, die Auskunft geben über das zwiespältige Verhältnis der Serie zu ihren Protagonistinnen.

    Das Ergebnis ihrer Studie ist zumindest teilweise überraschend. So gehören im Verlauf von „GOT“ durchschnittlich nur 5,8 Prozent aller Getöteten dem weiblichen Geschlecht an, jedoch sind es in der Tat zu 83,7 Prozent Frauen, die ihre Körper auf dem Bildschirm entblößen. Interessant: Speziell in Staffel sieben erwies sich das „Nacktheitsverhältnis“ zwischen Männlein und Weiblein als ausgeglichen... jeweils sechs entkleidete Körper wurden dem Zuschauer hier präsentiert.

    Nicht so viele Vergewaltigungen wie gedacht

    Damit allerdings sind Davids Ermittlungen noch nicht abgeschlossen, denn die Journalistin zählte auch akribisch die in „Game Of Thrones“ erfolgten Vergewaltigungen und kam dabei insgesamt auf 17 – das ist sicherlich weniger als viele Kritiker (und auch Fans) der Serie vermutet hätten. Sowohl was die Zahl der Vergewaltigungen als auch die der Tötungen betrifft, liegen übrigens Staffel eins und vier mit jeweils fünf beziehungsweise 48 gemeinsam an der Spitze.

    Schließlich wurde „Game Of Thrones“ dem so genannten Bechdel-Test unterzogen, der nur dann bestanden ist, wenn in mindestens einer Szene zwei Frauen ein Gespräch über etwas anderes als einen Mann führen. Das Ergebnis: Gerade einmal 18 von den bisherigen 67 Episoden erfüllen die Voraussetzung. Zwar handelt es sich um keinen Test wissenschaftlicher Art, doch ist das Resultat immerhin durchaus ein Indikator zur Beurteilung von Stereotypisierungen weiblicher Figuren in der Kunst.

    Zu wirklich eindeutigen Erkenntnissen führen Davids Untersuchungen im Rahmen einer Gesamtwürdigung eher nicht – manche „Game Of Thrones“-Klischees konnten bestätigt, aber ein paar auch wiederlegt werden. Abseits der nackten Zahlen weist die Autorin indes darauf hin, dass die Handlungsstränge weiblicher Figuren häufig stagnierten, sobald diese verstärkt Gewalt erfuhren, woraus David wiederum ableitet, dass Frauen für die Serie hauptsächlich als (potentielle) Opfer wertvoll sind. Aber sein wir ehrlich: Um schwindende Zuschauerzahlen brauchen sich die Macher im Hinblick auf die noch kommende und letzte achte Staffel wahrscheinlich ohnehin keine Sorgen zu machen. Die zehn Fragen, die uns vor dem großen Finale – wenn es garantiert wieder um Leben und Tod geht – am stärksten beschäftigen, haben wir übrigens hier zusammengetragen:

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