Kriegsveteran und Ex-FBI-Agent Joe (Joaquin Phoenix) ist ein psychisches und emotionales Wrack. Um all die schrecklichen Bilder aus seinem Kopf zu verdrängen und nebenbei seinen Lebensunterhalt zu verdienen, lässt er sich von wohlhabenden Kunden anheuern, um deren verschleppte Kinder zu befreien und den Entführern gleichzeitig eine blutige Lektion zu erteilen. Als nächstes soll er die minderjährige Tochter eines Senators aus einem Bordell in New York holen – also macht er sich mit Hammer und viel Panzertape bewaffnet auf den Weg…
Bei den diesjährigen Filmfestspielen in Cannes gehörte „You Were Never Really Here“ zu den großen Gewinnern: Der blutige Rache-Thriller von „We Need To Talk About Kevin“-Regisseurin Lynne Ramsay gewann gemeinsam mit Giorgos Lanthimos‘ „The Killing Of A Sacred Deer“ den Preis für das Beste Drehbuch, zudem wurde Hauptdarsteller Joaquin Phoenix – der hier wieder einmal mit verwildertem Gesichtshaar auftritt – als Bester Schauspieler des Festivals ausgezeichnet.
"The Square" von Ruben Östlund gewinnt die Goldene Palme in Cannes, Diane Kruger als Beste Schauspielerin ausgezeichnetAuch wir konnten „You Were Never Really Here“ in Frankreich bereits sehen – und waren begeistert. Für uns ist der Film „ein thematisch nur schwer erträgliches und auch vor brutaler Gewalt nicht zurückschreckendes zugleich aber auch völlig gechilltes und radikal reduziertes Thriller-Mood-Piece mit einem gleichermaßen zurückgenommenen und absolut dominierenden Joaquin Phoenix als Rachegeist.“ Davon zeugt auch schon der nun veröffentlichte erste Trailer, der den bärtigen Hauptdarsteller in düsteren Bildern, untermalt von einem pumpenden Elektro-Soundtrack, bei dessen blutgetränkten Aufträgen verfolgt.
Das prämierte Drehbuch von Regisseurin Lynne Ramsay basiert auf einer Kurzgeschichte des amerikanischen Autors Jonathan Ames. Neben Joaquin Phoenix als Joe sind unter anderem Judith Roberts („Orange Is The New Black“) als dessen Mutter, Alex Manette („Jane Got A Gun“) als Senator Votto sowie Ekatarina Samsonov („Anesthesia“) als verschleppte und zu rettende Nina in weiteren Rollen zu sehen. Am 19. Oktober 2017 wird „You Were Never Really Here“ in den Niederlanden anlaufen, sowie kurz darauf in Belgien und Spanien. Über einen deutschen Kinostart ist bisher leider noch nichts bekannt.