Als eine Hälfte des legendären Comedy-Duos Martin & Lewis erlangte Jerry Lewis an der Seite von Entertainer Dean Martin nach dem Zweiten Weltkrieg größere Bekanntheit und legte den Grundstein für eine lange und bewegte Hollywood-Karriere als Komiker, Schauspieler, Autor, Regisseur, Produzent und Sänger. Im Alter von 91 Jahren ist Lewis am gestrigen Sonntag, dem 20. August 2017, in seinem Haus in Las Vegas verstorben, wie sein Agent bestätigte (via Variety).
Nachdem der 1926 als Joseph Levitch in New Jersey geborene Lewis zehn Jahre lang riesige Erfolge mit Dean Martin gefeiert und die Massen mit gemeinsamen Shows, Radioauftritten, Fernsehsendungen und 16 Filmen (wie etwa „Der Tolpatsch“ oder „Maler und Mädchen“) zum Lachen gebracht hatte, startete Lewis nach einer Trennung im Streit als Solokünstler durch. Nach vielbeachteten Auftritten auf der Bühne widmete er sich mehr und mehr wieder dem Filmgeschäft.
Solokarriere nach Trennung von Dean Martin
Zum ersten Mal als alleiniger Hauptdarsteller war Lewis in Don McGuires „Der Held von Brooklyn“ zu sehen. In den Folgejahren realisierte er zunehmend Projekte in Eigenregie. So sind in den 60er Jahren etwa die Erfolgskomödien „Hallo, Page!“ und „Der verrückte Professor“ entstanden, bei denen er nicht nur die Hauptrolle übernahm, sondern auch das Drehbuch beisteuerte und auf dem Regiestuhl saß. Damals gehörte er auch zu den Ersten, die am Set Videokameras und Monitore benutzten, um das gedrehte Material sofort überprüfen und so maximale Kontrolle über die Produktion zu haben – eine heute gängige Praxis bei Filmdrehs.
1972 sorgte sein Projekt „The Day The Clown Cried“ über einen Clown, der nach einer Hitler-Parodie in ein Konzentrationslager gesteckt wird, für großes Aufsehen – doch nicht etwa durch den Filminhalt an sich, sondern weil Lewis den Dreh vorzeitig abbrach und beschloss, das Werk niemals einem Publikum zu zeigen, da er es einfach nur schlecht fand, wie er später erklärte. Im Anschluss zog er sich damals sogar für mehrere Jahre aus der Öffentlichkeit zurück. Nach seinem Comeback „Alles in Handarbeit“ im Jahr 1980 war er zwei Jahre später als gekidnappter Showmaster an der Seite von Robert De Niro in Martin Scorseses „The King Of Comedy“ zu sehen.
Seine letzten Rollen
Nach einem schweren Herzinfarkt wenig später ließ er es in den folgenden Jahren jedoch wieder ruhiger angehen und trat nur noch vereinzelt in Filmen wie der Tragikomödie „Arizona Dream“ mit Johnny Depp auf. Seine letzte Hauptrolle bekleidete er 2013 in dem Drama „Max Rose“, seinen letzten Filmauftritt überhaupt absolvierte er 2016 neben Nicolas Cage und Elijah Wood im Gangster-Thriller „The Trust“, wo er den Vater von Cages Figur verkörperte.
Trotz seiner gefeierten Karriere, in deren Verlauf er auch regelmäßig Geld für eine Stiftung gegen Muskelschwund sammelte, war Lewis gerade in den letzten Jahren seines Lebens aufgrund einiger rassistischer und frauenfeindlicher Witze vor der Kamera nicht unumstritten. Dennoch galt er bis zuletzt unter vielen Kollegen als geschätzte Legende. Zahlreiche Stars wie William Shatner, Patton Oswalt, Jon Cryer, Josh Gad und Jamie Lee Curtis haben ihrer Trauer über Lewis’ Tod inzwischen auch über Twitter Ausdruck verschafft: