„Showgirls“ (1995)
Regie: Paul Verhoeven
Paul Verhoeven gilt als ein König der subversiven Satire, der sich mit seinen ebenso intelligenten wie drastischen Filmen „RoboCop“, „Total Recall“, „Starship Troopers“ und zuletzt „Elle“ eine treue Fangemeinde geschaffen hat. An einem seiner Werke scheiden sich jedoch die Geister: Nachdem er 1992 bereits mit der schwülen Erotik in „Basic Instinct“ für Furore sorgte, inszenierte Verhoeven als nächstes „Showgirls“, ein Oben-Ohne-Drama aus der Feder von Starautor Joe Eszterhas („Flashdance“). Eine nachvollziehbare Handlung oder kompetent charakterisierte Figuren sucht man hier jedenfalls vergeblich, dafür ist nahezu jedes Bild vollgestopft mit nackter junger Haut.
Bis heute wird kontrovers diskutiert, ob die Schauspieler mit ihrer kollektiven Grauenhaftigkeit - ähnlich wie in „Starship Troopers“ - von Verhoeven als zusätzliches satirisches Element ganz bewusst auf diese Weise dirigiert wurden. Elizabeth Berkley, die als Hauptfigur Nomi Körpereinsatz zeigen muss, um in der prestigeträchtigen Nacktshow „Goddess“ in Las Vegas auftreten zu können, konnte ihre Filmkarriere nach diesem Flop jedenfalls direkt wieder an den Nagel hängen.
10 Verfilmungen, die die Aussage der Vorlage komplett auf den Kopf stellenTrotz groteskem Plot und einer geschmacklosen Vergewaltigungsszene im letzten Drittel des Filmes generiert „Showgirls“ trotzdem eine eigenartige Sogwirkung und hält den Zuschauer mit haufenweise zitierfähigen Sprüchen bei der Stange. Zudem ist die Pool-Sexszene mit „Twin-Peaks“-Schönling Kyle MacLachlan ein kleines komödiantisches Meisterwerk.