Seit 1993 suchen die Backstreet Boys die internationale Pop-Landschaft heim. Mit mehr als 130 Millionen verkauften Platten zählen sie zu den erfolgreichsten Boygroups überhaupt. Doch den späteren Erfolg traute A.J. McLean, Kevin Richardson, Howie D., Nick Carter und Brian Littrell in den Anfangstage nicht jeder zu. Jedenfalls glaubte ein heute ebenfalls weltweit bekannter Herr nicht an einen Durchbruch: Ryan Gosling.
Anfang der 90er Jahre war der gerade zwölfjährige Gosling neben Justin Timberlake und Britney Spears in Disneys Fernsehshow „Mickey Mouse Club“ – und lebte im selben Apartment-Komplex wie A.J. McLean. Das enthüllte er 2013 in einem Interview mit Celebuzz. „Sie waren gerade dabei, diese Band aufzubauen und er redete davon, wie groß sie rauskommen würden. Er hängte ein Poster von der Band im Haus auf. Wir dachten: ‚Das wird niemals passieren. Gab es nicht exakt dasselbe schon mit New Kids On The Block? Ihr seid ein bisschen zu spät dran.‘ Es stellte sich heraus: Ich lag falsch.“
Und wie, Ryan:
A.J. McLean bestätigte im Gespräch mit TMZ Goslings Bericht und erklärte, dass er sich schon damals gut hätte vorstellen können, Gosling in die Band aufzunehmen – und das auch heute noch kann. Allerdings gab er auch zu verstehen: Gosling hatte seine Chance, nutzte sie aber nicht. „He kind of missed the boat“, stellte A.J. nüchtern in einem Interview fest. Tatsächlich hat Gosling mehrfach versucht, nach dem Durchbruch der Backstreet Boys mit McLean Kontakt aufzunehmen, um doch noch auf den Erfolgszug aufzuspringen. A.J. rief dann allerdings nicht mehr zurück. Eigener Aussage zufolge auch deshalb, weil er Goslings Nummer nicht hatte. Ja, liebe Kinder: In den 90ern konnte man Namen und Nummer des Anrufers nämlich in aller Regel noch nicht auf einem Display ablesen.
Bereuen muss Ryan Gosling die verpasste Chance angesichts seines eigenen Erfolgs als Schauspieler im Nachhinein natürlich nicht und so zeigt er auch kein Bedauern: „Du kannst nicht in der Vergangenheit leben. Du musst im Jetzt leben. Dieser Zug ist abgefahren.“ Während die Erfolgswelle der Backstreet Boys in den Anfangsjahren des neuen Milleniums langsam abflaute und 2006 Kevin Richardson ausstieg, erhielt Gosling im selben Jahr seine erste Oscarnominierung (für seine Performance als drogensüchtiger Highschool-Lehrer Dan Dunne in „Half Nelson“), dem inzwischen eine zweite folgte (für „La La Land“). In Damien Chazelles Musical zeigt Gosling außerdem einmal mehr, dass er es gesanglich locker mit den Backstreet Boys aufnehmen kann.