Die Zigarette ist selten geworden – gesoffen wird im US-Blockbusterkino aber umso mehr. Wissenschaftler der Geisel School Of Medicine At Dartmouth schauten jeweils die hundert Filme, die zwischen 1996 und 2015 in den USA das höchste Einspielergebnis hatten, und notierten sich, wann immer eine Marke im Bild war und/oder Alkohol getrunken wurde. Die sichtbare Platzierung von Alkoholmarken nahm demnach um 92 Prozent zu (Zusammenfassung der Studie bei eurekalert.org).
In 87 Prozent der Filme wird gesoffen, in 44 Prozent tauchten Marken auf. Mit Abstand auf dem ersten Platz landete Budweiser, gefolgt von Miller und Heineken – gemeinsam machen diese drei Hersteller ein Drittel der Platzierungen aus. Der Studie nach besteht ein Zusammenhang zwischen Alkoholwerbung und -Konsum bzw. -Missbrauch im Jugendalter, werden junge Menschen also zum Trinken verleitet, wenn es die Helden auf der Leinwand ebenfalls tun. Die Zahlen zu Kinderfilmen sind in diesem Kontext bedenklich: In 85 Prozent der Filme, die für Kinder freigegeben sind, wird Alkohol getrunken, in 41 Prozent dieser Filme sind Marken im Bild – von denen ein großer Anteil zu denen gehöre, die von jungen Leuten am meisten getrunken würden.
Studienautor James D. Sargent: „Wenn ein Lieblingsstar eine bestimmte Alkoholmarke trinkt, wird die mit all den Eigenschaften verknüpft, die junge Fans in ihrem Idol sehen. Daher ist es keine Überraschung, dass die Marken, die in Filmen üblicherweise vorkommen, auch die am meisten beworbenen sind, und genau die, die von nicht volljährigen Konsumenten getrunken werden.“