Wenn in Kinofilmen geflucht oder zu viel nackte Haut gezeigt wird, muss das vor der Ausstrahlung im US-Fernsehen oft erst entschärft werden. Oft wird die fragliche Szene einfach rausgeschnitten, aber manchmal lassen sich die Verantwortlichen der Sender auch etwas anderes einfallen – und das ist in der Regel keine sonderlich gute Idee!
So wurde der im Film oft barbusigen Nomi Malone (Elizabeth Berkley) in Paul Verhoevens Trash-Klassiker „Showgirls“ den ganzen Film über ein schlechtsitzender CGI-BH übergestreift – mit diesem wenig überzeugenden Ergebnis:
Außerdem durfte Bruce Willis in „Stirb langsam 3“ auch keine „Nigger“ mehr hassen – stattdessen wetterte er plötzlich gegen „jeden“, was die Sequenz ihrer ganzen provokant-satirischen Qualitäten beraubt:
Aber unser persönlicher Favorit ist ein anderer – und der hat damit zu tun, dass verbotene Flüche im US-Fernsehen oft einfach neu synchronisiert werden.
So sagt Samuel L. Jackson im Fernsehen nicht wie im Kino „I have had it with these motherfucking snakes on this motherfucking plane“, sondern stattdessen „I have had it with these monkey-fighting snakes on this Monday to Friday plane".
Schon nicht schlecht, aber zum absoluten TV-Kult ist John Goodmans Fluch-Tirade in „The Big Lebowski“ avanciert – denn was er da jetzt erzählt, ergibt auf wunderbar anarchische Weise aber mal so gar keinen Sinn mehr:
Im Original heißt es natürlich nicht „when you find a stranger in the Alps", sondern angemessen-profan „when you fuck a stranger in the ass“. Wenige Sätze später wird derselbe Spruch übrigens noch mal auf andere Weise kreativ überspielt, dann heißt es in der TV-Version nämlich plötzlich: „Do you see what happens when you fix a stranger scrambled eggs?“
Wenn euch noch weitere kreative TV-Zensurmaßnahmen interessieren, findet ihr hier auch noch die Storys hinter……
… den immer im Weg stehenden Leuten während der Orgie in „Eyes Wide Shut“
… der verschwundenen „Pussy“ in „From Dusk Till Dawn“