Erst kürzlich startete Disneys Neuverfilmung von „Die Schöne und das Biest“ weltweit in den Kinos. Um die Realfilmadaption des klassischen Trickfilms gab es im Vorfeld eine große Kontroverse, die eine schwule Figur im Film betraf und weshalb Zensuren und Verbote drohten. Doch kaum scheint sich der Wirbel darum ein wenig gelegt zu haben, wurde nun eine ähnliche Meldung zu einem anderen Film bekannt, deren Folgen noch nicht absehbar sind: Wie The Hollywood Reporter (THR) schreibt, gibt es auch im neuen „Power Rangers“-Kinofilm eine homosexuelle Figur.
Im Fokus mag zwar nur ein kurzer Moment des Films stehen, der jedoch laut Regisseur Dean Israelite sehr wichtig wäre (Spoilerwarnung!): Im zweiten Akt glaubt eine der Hauptfiguren, dass der Gelbe Ranger Trini (Becky G) Probleme mit ihrem Freund hat. Doch kurz darauf bemerkt die entsprechende Figur ihren Fehler und korrigiert, dass sie tatsächlich Ärger mit ihrer Freundin hat.
Israelite gab gegenüber THR noch weitere Details zu Trini: „Sie fragt sich ernsthaft, wer sie überhaupt genau ist. Sie hat das noch nicht für sich selbst herausgefunden. Ich denke, das Tolle an dieser Szene ist […], dass sie im Grunde sagt ‚Es ist ok‘“, erklärte der Filmemacher. „Der Film sagt, dass es ok ist und dass die Kinder ihre Identität für sich selbst finden und besitzen müssen.“
David Yost, Darsteller des Blauen Ranger in der Original-Fernsehserie, äußerte sich wohlwollend über die Entscheidung, diesen Moment in den Film einzubauen. Yost selbst ist nämlich homosexuell und stieg damals aus der Serie aus, weil er wegen Diskriminierungen zu kämpfen hatte. „Sie haben sich wirklich der Herausforderung gestellt. Ich denke, die LGBTQI-Gemeinschaft wird sicher ganz aufgeregt sein, dies zu sehen.“
Der Gelbe Ranger wäre übrigens laut THR der erste homosexuelle Superheld in einem großen Kinofilm überhaupt. Wie das Branchenblatt ebenfalls anführt, ist man im Fernsehen allerdings ein wenig schneller, wenn es um die Repräsentation der LGBTQI-Gemeinde geht, in Serien wie beispielsweise „Supergirl“ oder „Arrow“. Auf der großen Leinwand könnte demnächst noch „Wonder Woman“ in dieselbe Kerbe schlagen, die von Comicautor Greg Rucka grundsätzlich als bisexuell beschrieben wurde. Inwieweit das im fertigen Film jedoch zu erkennen sein wird, bleibt abzuwarten.
„Power Rangers“ startet am 23. März 2017 in deutschen Kinos.