Nach dem riesigen Erfolg der „Harry Potter“-Bücher und -Filme muss das Spin-off „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ nun ein besonders schweres Erbe antreten. Doch mit „Potter“-Schöpferin J.K. Rowling höchstpersönlich als Drehbuchautorin sollte der Erfolg des kühnen Vorhabens gewährleistet werden. Jetzt legen auch die ersten ausführlichen Kritiken zum Film nahe, dass Rowling tatsächlich eine gelungene Rückkehr in ihre magische Welt geglückt zu sein scheint.
Hellauf begeistert zeigt man sich beim Guardian, wo „Phantastische Tierwesen“ als „herrliches Fantasy-Romantik-Abenteuer“ bezeichnet wird, das mit einem fantastischen Eddie Redmayne in der Hauptrolle aufwarten kann und jederzeit den Geist des von Rowling kreierten magischen Universums atme. Auch für IndieWire ist das „Harry Potter“-Spin-off einer der besten Blockbuster des Jahres. Rowling und Regisseur David Yates würden die Möglichkeit, noch mehr Geschichten aus der reichhaltigen „Potter“-Welt zu erzählen, perfekt nutzen, indem sie die gewohnte Formel nicht einfach nur wiederholen, sondern diese mit Einfallsreichtum und fesselndem Glanz verfeinern.
Bei Variety sieht man trotz eines positiven Gesamturteils die erneute Verpflichtung von Yates als Regisseur, der bereits die letzten vier „Harry Potter“-Filme inszeniert hatte, derweil etwas kritischer, hätte man sich doch eine erfrischendere, komplett neue Herangehensweise an Rowlings Welt gewünscht. Abseits dessen würde der ziemlich düstere Film aber trotzdem von Yates „Potter“-Erfahrung profitieren, die dem Projekt eine stärkere Konsistenz verleihe. Vom Hollywood Reporter wird „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ ebenfalls als keinesfalls perfektes Stück Kino gesehen, da vor allem die Figurenzeichnung noch ausbaufähig sei. Dank vieler origineller Ideen und großartiger Effekte sei der actiongeladene Film aber definitiv ein packendes Abenteuer, in dessen Welt man so gut abtauchen könne wie in den besten „Harry Potter“-Teilen.
Etwas ernüchterter ist man hingegen bei Entertainment Weekly. Zwar wird auch hier hervorgehoben, dass das Fantasy-Spektakel jede Menge Futter für das Auge biete, doch fühle sich die Welt insgesamt seltsam leblos an. Für die (vier) geplanten Fortsetzungen erhoffe man sich nach dieser Einführung daher noch eine deutliche Steigerung. Diese Hoffnung wird auch bei Empire mit vorsichtigem Optimismus geäußert. Laut dem Branchenblatt läge der Fokus des Films nämlich so sehr darauf, die neue Welt zu etablieren, dass der Spaß gelegentlich nur an zweiter Stelle und erst im letzten Akt so richtig zum Tragen komme. Aber auch bei diesem eher gemischten Urteil werden die visuellen Stärken und Rowlings Einfallsreichtum gelobt.
Schon ab dem 17. November 2016 könnt ihr euch dann selbst eine Meinung zum ersten Leinwand-Abenteuer von Magizoologe Newt Scamander (Redmayne) bilden, der im New York der 1920er Jahre versucht, dem Chaos Herr zu werden, das entsteht, als einige seltsame Kreaturen aus seinem magischen Koffer entwischen. Was wir von „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ halten, erfahrt ihr wie immer pünktlich zum Kinostart.