Das von TV-Serien bekannte Modell des Writer’s Room hält auch immer mehr im Kino Einzug. Nachdem zum Beispiel Paramount für sein „Transformers“-Franchise auf ein solches Autorenteam zurückgriff, geht Warner nun noch einen Schritt weiter. Für „Sherlock Holmes 3“ wird es ebenfalls ein ganzes Team mit sehr namhaften Autoren geben, die sich gemeinsam um das Skript kümmern müssen.
„Guardians Of The Galaxy“-Autorin Nicole Perlman, Gary Whitta, der zuletzt „Rogue One: A Star Wars Story“ schrieb, Kieran Fitzgerald („The Homesman“, „Snowden“) und die Newcomer Justin Malen („Baywatch“, „Office Christmas Party“) und Geneva Robertson- Dworet, die scheinbar mit ihrer bisherigen Arbeiten an den kommenden Adaptionen von „Tomb Raider“ und „Dungeons & Dragons“ genug Eindruck hinterließ, sollen ihre Köpfe zusammenstecken. Gemeinsam sollen sie das Skript für „Sherlock Holmes 3“ austüfteln. Keiner der Autoren war an den ersten beiden Filmen beteiligt.
Bei Fernsehserien kommen im sogenannten Writer’s Room die Autoren zusammen und entwickeln gemeinsam die grundlegende Story für die gesamte Staffel. Anschließend werden die einzelnen Episoden dann von einzelnen Personen oder kleineren Teams geschrieben. Beim „Transformers“-Franchise adaptierte Paramount dieses System. Zuletzt war ein Team damit beauftragt, sich eine ganze Mythologie für die Reihe um die Kampfroboter auszudenken, in der dann zahlreiche Fortsetzungen und Spin-offs entstehen können. Die einzelnen Filme werden dann aber wieder von kleineren Teams geschrieben.
Diesen Weg nun aber für einen einzelnen Film zu gehen, ist mehr als ungewöhnlich und es wird sich zeigen, wie am Ende die Arbeit verteilt wird. Entwickeln alle gemeinsam die Story und Ideen und es schreiben am Ende nur ein bis zwei Autoren oder wird die Schreibarbeit auch auf alle verteilt? Laut Variety ist die Idee dahinter aber, die bei solchen Produktionen üblichen stetigen Überarbeitungen des Drehbuchs zu vermeiden. So kommt es oft vor, dass noch einmal ein Autor an Bord gebracht wird, der zum Beispiel die Actionszenen oder die Dialoge aufpeppen soll. Dies kann man natürlich vermeiden, wenn man von Beginn an jemandem im Team hat, der in diesem Bereich seine Stärken besitzt. Bei „Sherlock Holmes 3“ waren mit Drew Pearce („Iron Man 3“) und Justin Haythe („Snitch“) übrigens bereits zwei Autoren erfolglos am Werk, deren Entwürfe wohl abgelehnt wurden.
Robert Downey Jr. und Jude Law sollen natürlich in den Hauptrollen zurückkehren. Es wird zudem damit gerechnet, dass auch Guy Ritchie wieder auf dem Regiestuhl Platz nimmt. Bis wann „Sherlock Holmes 3“ ins Kino gebracht werden kann, ist noch nicht abzusehen. Das große Autorenteam dürfte auf jeden Fall aber etwas Zeit für seine Arbeit haben. Denn laut Variety sollen die Dreharbeiten zu „Avengers 3: Infinity War“ im Februar 2017 beginnen und Downey Jr. dann erst einmal nicht zur Verfügung stehen.