Man kann sich die Heldenfilme aus dem Marvel Cinematic Universe (MCU) ohne tiefere Gedanken zu Querverbindungen anschauen – oder sich stattdessen fragen, warum nicht Held X in Film Y zu Held Z geflogen ist, um ihm zu helfen. Und die Marvel Studios haben solche Fragen provoziert, ist das Kinouniversum unter Produzent und Oberaufseher Kevin Feige doch von Anfang an so konstruiert, dass alle Filme irgendwie zusammenhängen. Kurz vor Kinostart von „Doctor Strange“ (bei uns am 27. Oktober 2016) musste Feige mal wieder ran, eine Frage zur Gesamterzählung zu beantworten: Was haben die mächtigen Zauberer aus der Kamar-Taj-Gemeinschaft im Himalaya, von denen Doctor Strange (Benedict Cumberbatch) ausgebildet wird, eigentlich so gemacht, als z. B. Aliens (in „The Avengers“) oder eine irre künstliche Intelligenz (in „Avengers: Age Of Ultron“) einmarschierten?
„Es gibt Leute in derselben Welt, die Gebäude daran hindern, einzustürzen, Roboter davon abhalten, dieses und Aliens davon abhalten, jenes zu tun – die Leute in ‚Doctor Strange‘ stoppen interdimensionale Kräfte davor, die komplette Realität auszulöschen“, so Feige bei einem Setbesuch gegenüber Collider. „Also haben wir immer angenommen, dass die Zauberer größere Probleme zu lösen haben, wenn sie mitbekommen, dass irgendwas in der Stadt los ist oder irgendwo eine Bank überfallen wird. Darüber denken sie nicht nach. Sie denken: Wenn wir nicht wachsam bleiben, wird unser Realitätssinn verschwinden, und dann wird es keine Bank mehr zum Ausrauben oder Stadt zum Erobern geben.“
Auch Doctor Strange selbst wird sich, Feige nach, nicht um den Kleinkram kümmern, mit dem sich andere Marvel-Helden herumschlagen müssen – sondern erst auftauchen, wenn die Hütte so richtig brennt. Benedict Cumberbatch bestätigte bereits den Auftritt seines durch die Dimensionen reisenden Magiers in „Avengers 3: Infinity War“.
