Bösewichte, die tatsächlich Böses tun
Ja, Deadshot (Will Smith) erschießt um mehrere Ecken einen Mafiosi, der gegen seinen Boss auspacken will. Aber zugleich werden die Moralprinzipien des Profikillers ausdrücklich betont, dass er nämlich keine Frauen und Kinder tötet. Zudem nimmt seine Beziehung zu seiner Tochter schnell kitschige Züge an, etwa wenn er sich Batman freiwillig ergibt, weil ihn seine Tochter darum bittet.
Ja, Harley Quinn (Margot Robbie) wird als Komplizin bei der Ermordung von Robin vorgestellt. Aber von ihren gemeinsamen Verbrechen mit dem Joker (Jared Leto) bekommen wir dennoch praktisch nichts zu sehen.
Ja, Diablo (Jay Hernandez) hat seine Frau und seine Kinder verbrannt. Aber wir sehen alles nur aus seiner Perspektive, wie er daran verzweifelt, wie er seine Kräfte nun nicht mehr einsetzen will. So erscheint schließlich er als das größte Opfer seiner eigenen Tat, noch mehr als die tatsächlichen Opfer.
So macht der Film es einem leicht, dem Suicide Squad die Daumen zu drücken. Eine Gruppe von doch irgendwie ganz sympathischen Antihelden, das erprobte „Das dreckige Dutzend“- und „Fast & Furious“-Konzept eben.
Für „Suicide Squad 2“ würden wir uns trotzdem wünschen, dass die Macher ihr Publikum zumindest bei ein oder zwei Figuren vor ein echtes moralisches Dilemma stellen – uns einfach nicht mehr zentimeterdick aufs Brot schmieren, auf welcher Seite wir stehen sollen.