Seit 1999 wählen die Mitglieder des internationalen Filmkritikerverbandes FIPRESCI ihren Film des Jahres. Unterschiedliche Regisseure wie Michael Haneke, Paul Thomas Anderson, Jafar Panahi, Pedro Almodóvar oder Jean-Luc Godard durften sich schon über eine Ehrung ihres Films freuen. 2016 geht die renommierte Auszeichnung nun an Maren Ades „Toni Erdmann“. Das deutsche Drama folgt damit auf Richard Linklaters „Boyhood“ und George Millers „Mad Max: Fury Road“, die 2014 bzw. 2015 gewannen.
Gewählt wurde „Toni Erdmann“ von einer Fachjury aus fast 500 renommierten Filmkritikern aus aller Welt. Das Drama setzte sich dabei in der finalen Abstimmung gegen „Paterson“ von Jim Jarmusch und gegen „Anomalisa“ von Duke Johnson und Charlie Kaufman durch. Maren Ade ist die erste Frau, deren Werk von der FIPRESCI als bester Film des Jahres ausgezeichnet wird.
Traditionell wird der Siegertitel kurz vor dem Filmfestival in San Sebastian im September bekanntgegeben. Auf dem Festival kürt der Verband der internationalen Filmkritiker FIPRESCI dann den besten Film des Jahres. Auch um den Unebenheiten internationaler Veröffentlichungspolitiken Rechnung zu tragen, ist die Auszeichnung dabei nicht genau auf das jeweilige Kalenderjahr beschränkt. So konkurrierten um die Auszeichnung als „Bester Film 2016“ alle Werke, die zwischen dem 1. Juli 2015 und dem 30. Juni 2016 ihre Weltpremiere hatten. Filme, die später im Jahr 2016 starten, haben also 2017 eine Chance auf den Preis.
Das von uns mit der Höchstwertung von 5 Sternen ausgezeichnete Drama „Toni Erdmann“ startete am 14. Juli 2016 in den deutschen Kinos. „Toni Erdmann“ gilt auch als möglicher Oscar-Kandidat aus Deutschland für die Verleihung im Jahr 2017. Die Bekanntgabe des deutschen Beitrags für die kommende Verleihung findet an diesem Donnerstag, den 25. August 2016, statt.