Seit 1999 wählen die Mitglieder des internationalen Filmkritikerverbandes FIPRESCI ihren Film des Jahres. Unterschiedliche Regisseure wie Michael Haneke, Paul Thomas Anderson, Jafar Panahi, Pedro Almodóvar oder Jean-Luc Godard durften sich schon über eine Auszeichnung für ihren Film freuen. Auch um den Unebenheiten internationaler Veröffentlichungspolitiken Rechnung zu tragen, ist die Auszeichnung dabei nicht genau auf das Kalenderjahr 2014 beschränkt. So konkurrierten um die Auszeichnung als "Bester Film 2014" alle Werke, die ab dem 1. Juli 2013 ihre Weltpremiere hatten. Filme, die nun später im Jahr 2014 starten, haben dann 2015 eine Chance auf den Preis.
"Boyhood" setzte sich bei der Finalabstimmung, an der nach Auskunft von FIPRESCI 553 Kritiker, darunter auch der Autor dieser Zeilen, teilnahmen, gegen die weiteren Finalisten "Ida" von Pawel Pawlikowski, "Grand Budapest Hotel" von Wes Anderson und "Winter Sleep" von Nuri Bilge Ceylan durch.
Die Preisverleihung findet traditionell im Rahmen des Filmfestivals in San Sebastián statt. In diesem Jahr am 19. September 2014.
In seinem Langzeitfilmprojekt "Boyhood" erzählt Richard Linklater die Geschichte eines Jungen und seiner Familie. Linklater drehte den Film über insgesamt zwölf Jahre immer wieder für ein paar Tage und begleitete so nicht nur seine Hauptfigur, sondern auch deren Darsteller Ellar Coltrane beim Aufwachsen. In Deutschland startete das Drama am 5. Juni 2014 in den Kinos und feierte zuvor bereits seine Premiere bei der Berlinale. In der FILMSTARTS-Kritik gibt es 4,5 Sterne für den "unbedingt sehenswerten Blick auf ein ganzes Kinderleben."