Sie hat als naseweise Rudy Huxtable in der Sitcom „Die Bill Cosby Show“ nicht nur ihren Serienvater Heathcliffe (Bill Cosby), sondern auch die Zuschauer mit ihrem Charme um den Finger gewickelt. Aber was ist aus Kinderstar Keshia Knight Pulliam (geboren 1979) eigentlich seit dem Aus der Serie im Jahr 1992 geworden?
In eine strahlende Schauspielkarriere konnte die US-Amerikanerin jamaikanischer Herkunft ihren Serienruhm jedenfalls nicht ummünzen, aber mit vielen kleineren und einigen größeren Rollen in Fernsehen und Kino verdient sich Keshia Knight Pulliam bis heute mit Schauspielerei ihre Brötchen. So erfolgreich wie zu Zeiten der Sitcom (201 Folgen zwischen 1984 und 1992), war die Schauspielerin, die schon im Alter von sechs Jahren für den Emmy nominiert wurde, allerdings nie wieder.
Bereits während die Erfolgsserie „Die Bill Cosby Show“ noch lief, nahm Pulliam Nebenrollen in Filmen wie „The Last Dragon“ (1984) und „Das Mädchen mit den Wunderhölzern“ (1987) an. Aber auch ein Gastauftritt in dem „Bill Cosby Show“-Spin-off „College-Fieber“ hielt sie beschäftigt, ebenso wie ihre Hauptrolle in dem TV-Musikfilm-Doppel „Polly - Ein Engel auf Erden“ (1989) und „Polly: Comin‘ Home“ (1990).
Im Kino landet Pulliam nur sporadisch Engagements in Filmen wie „Beauty Shop“ (2005), „Cutting Da Mustard“ (2008) oder „Death Toll“ (2008). Ihr größter Erfolg war bisher die Hauptrolle der Candy in Tyler Perrys Tragikomödie „Madea Goes To Jail“ (2009). Im Fernsehen hatte sie immerhin eine wiederkehrende Rolle in der Serie „House Of Payne“ (ebenfalls von Tyler Perry), wo sie zwischen 2007 und 2012 in 56 Folgen die Miranda Payne spielte. Ihr jüngster Eintrag in ihrer Filmographie ist die TV-Romanze „Will To Love“ (2015). Nebenbei gibt Pulliam in ihrem Podcast intime Einblicke in ihr Seelenleben, veranstaltet Workshops für angehende Kinderstars („Is your child a star?“) und engagiert sich für soziale Zwecke.
Der große Karrieredurchbruch als Erwachsene ist zwar nicht gelungen, aber in der Versenkung verschwunden ist Pulliam nicht. Das würde sich vielleicht ihr damaliger Serienvater Bill Cosby wünschen, der sich seit Monaten immer wieder für Verfahren wegen sexueller Nötigung vor Gericht verantworten muss, von den Medien geächtet wird und zudem wohl vor kurzem auch noch sein Augenlicht verloren hat. Doch seine frühere Serientochter steht zu Cosby: „Ich liebe ihn wirklich sehr. Der Mann aus der Anklage, ist nicht der, den ich kenne. Wir leben immer noch in einem Land, wo die Unschuldsvermutung gilt, bis die Schuld bewiesen ist.“ Privat läuft es gerade nicht gut: Obwohl sie schwanger ist, hat ihr Ehemann, der Ex-Football-Profi Ed Hartwell, die Scheidung eingereicht.