Bei der Verfilmung eines Buches werden häufig Änderungen vorgenommen oder bestimmte Teile weggelassen und auch wenn Leser der Buchvorlage davon nicht begeistert sind, lassen sich solche Änderungen bei einer Adaption meist nicht vermeiden. Das gilt erst recht für ein episches achtbändiges Mammutwerk wie Stephen Kings „Der Dunkle Turm“-Reihe – und wie schon länger bekannt ist, wird es in der Adaption „The Dark Tower“ tatsächlich einige umfassende Änderungen geben. Die Kollegen von Entertainment Weekly enthüllten nun, wie umfassend diese Änderungen möglichlicherweise sind.
Achtung, es folgen Spoiler zu „The Dark Tower“ und der Buchreihe von Stephen King!
Bereits im vergangenen Mai postete Stephen King persönlich ein Bild auf Twitter, das das aus den Büchern bekannte Horn des Eld zeigt und dazu die Worte „Last Time Around“, also in etwa „letzte Runde“. Die Implikation: „The Dark Tower“ wird keine Adaption von Kings Buchreihe, sondern eher eine Art Fortsetzung. Denn der letzte Band der Buchreihe, „Der Turm“, endet damit, dass Rolands Reise wieder von vorne beginnt und er wieder am Anfang der Geschichte des ersten Buches „Schwarz“ landet: „Der Mann in Schwarz floh durch die Wüste, und der Revolvermann folgte ihm.“ Doch einen Unterschied gibt es: Roland hat dieses Mal das Horn des Eld, mit dem es ihm vielleicht gelingen könnte, den Kreislauf zu durchbrechen.
Und eben dieses Horn des Eld trägt Roland (Idris Elba) nun tatsächlich auch in „The Dark Tower“ bei sich, wie ein Bild vom Set belegt (in der Tasche zu seinen Füßen):
Rolands Reise könnte dieses Mal also anders ausgehen als in den Büchern und er könnte seinen Gegner, den Scharlachroten König, endgültig besiegen. Auch andere Änderungen gegenüber der Buchvorlage lassen sich dem Setbericht von Entertainment Weekly entnehmen. Auf den ersten offiziellen Bildern ist Jake Chambers (Tom Taylor) etwa in dem Spukhaus auf dem Dutch Hill zu sehen. Wie Kenner der Bücher wissen, landet Jake in „Schwarz“ eigentlich unfreiwillig in Rolands Welt, nämlich weil er getötet wurde. Erst im dritten Band, „tot.“, benutzt er ein Portal in dem Spukhaus um nach Mittwelt zurückzukehren. Ein anderes Bild zeigt Roland und Jake in einem New Yorker Bus, doch der Revolvermann reist eigentlich erst im zweiten Band in unsere Welt, an der Seite von Jake sogar erst noch viel später.
Auch rund um Bösewicht Walter alias der Mann in Schwarz (Matthew McConaughey) gibt es anscheinend einige Änderungen. Schon „The Dark Tower“ enthüllt nämlich dessen Plan, den Dunklen Turm zu vernichten, der im Zentrum aller Universen steht, und ohne den diese nicht existieren können. Dazu benutzt er sogenannte „Brecher“, Menschen mit telepathischen Kräften, um die Balken, die den Turm stützen, zu zerstören. In der Buchvorlage von King wird dieser Plan erst im sechsten und siebten Band deutlich. Sowohl der Mann in Schwarz als auch Roland werden außerdem bereits das Dixie Pig besuchen, einen weiteren Ort, an dem der Übergang zwischen verschiedenen Welten möglich ist. Walter, weil er auf der Suche nach Jake ist, der äußerst starke telepathische Fähigkeiten hat. Und Roland – möglicherweise – um Jake zu befreien. Das Dixie Pig taucht allerdings erst im fünften und sechsten Buch von King auf und in einer anderen gänzlichen anderen Funktion.
Trotzdem wird sich die Geschichte von „The Dark Tower“ laut Entertainment Weekly grob am ersten Buch der „Der Dunkle Turm“-Reihe orientieren, vor allem was die zentrale Figurenkonstellation betrifft: Roland, Walter und Jake. Damit steht auch endgültig fest, dass Rolands spätere Mitstreiter Eddie und Susannah in „The Dark Tower“ noch keine Rolle spielen werden – auch in der Buchvorlage stießen sie schließlich erst im zweiten Band „Drei“ zu Roland. Ob die beiden Figuren noch auf der großen Leinwand zu sehen sein werden, hängt daher vom Erfolg von „The Dark Tower“ ab. Für ein eventuelles Sequel sind die beiden wohl fest eingeplant.
Was genau es mit diesen Änderungen auf sich hat und wie stark sich „The Dark Tower“ schlussendlich von der Buchvorlage unterscheiden wird, lässt sich momentan natürlich noch nicht sagen. Am 23. Februar 2017 läuft die Stephen-King-Adaption in den deutschen Kinos an – spätestens dann werden wir mehr wissen.