Nachdem „Warcraft: The Beginning“ bereits zuvor in anderen Märkten angelaufen war, ist Duncan Jones‘ Videospielverfilmung am 10. Juni 2016 nun auch in den USA gestartet. Wie Analysten bereits im Vorfeld vermutet haben, hält sich der Erfolg des Fantasy-Abenteuers in seinem Produktionsland allerdings in Grenzen. Nach einem überwiegend negativen Kritikerecho konnte der rund 160 Millionen Dollar teure Film an seinem ersten Wochenende gerade einmal etwas mehr als 24 Millionen Dollar in die US-Kassen spülen. International scheint das Interesse an „Warcraft“ jedoch weit größer zu sein. Während sich der Blockbuster hierzulande in einer schwachen Woche immerhin zum dritten Mal in Folge die Spitzenposition in den Kinocharts sichern konnte, ist der Kampf zwischen Menschen und Orcs in China nach wie vor auf Rekordjagd.
Schon zuvor haben wir berichtet, dass „Warcraft: The Beginning“ in dem immer mehr an Bedeutung gewinnenden Filmmarkt in Fernost zunächst den Vorverkaufsrekord von „Avengers 2: Age Of Ultron“ brechen und anschließend mit 90 Millionen Dollar Einspiel an den ersten zwei Tagen den bisherigen Spitzenreiter „Fast & Furious 7“ hinter sich lassen konnte. Nun konnte die Game-Adaption in China noch weitere Bestmarken knacken. Wie Blickpunkt:Film berichtet, hat „Warcraft“ dort nach fünf Tagen umgerechnet rund 155 Millionen Dollar eingespielt und konnte damit erneut das Comic-Spektakel „Avengers 2: Age Of Ultron“ und den Actioner „Fast & Furious 7“ in den Schatten stellen, die einst auf knapp über 151 Millionen Dollar im gleichen Zeitraum gekommen sind. Obendrein ist „Warcraft“ laut Blickpunkt:Film in China nun auch der Film, der am schnellsten die Eine-Milliarde-Renminbi-Grenze (etwa 152 Millionen Dollar) überschritten hat. Während „Fast & Furious 7“ dafür noch 120 Stunden gebraucht hatte, gelang es der Videospielverfilmung nun schon innerhalb von 114 Stunden. Insgesamt hat China bis dato damit den größten Anteil am weltweiten Einspiel des Streifens, das sich bislang auf rund 286 Millionen Dollar beläuft.
Chinas Superstar Jackie Chan hat den Erfolg von „Warcraft“ in seinem Land, der ihm zu Folge den Amerikanern Angst einjagen würde, jüngst auf dem Shanghai International Film Festival außerdem zum Anlass genommen, ebenfalls noch einmal den wachsenden Stellenwert der chinesischen Filmindustrie zu betonen. Wie The Hollywood Reporter bei der Berichterstattung über Chans Äußerung noch einmal anführt, prognostizieren Experten, dass China den USA schon 2017 den Rang als wichtigster Filmmarkt ablaufen wird. Chan rechne fest damit, dass China angesichts dieses Vormarschs selbst schon bald einen Film produzieren könnte, der über 1,5 Milliarden Dollar einspielen würde, was schließlich dazu führe, dass nicht mehr die Chinesen Englisch, sondern vielmehr Menschen aus aller Welt, die sich intensiver mit Filmen befassen, Chinesisch lernen würden.