Kate Beckinsale, die in Michael Bays „Pearl Harbor“ (2001) den weiblichen Part einer Dreiecksgeschichte zwischen zwei Kampfpiloten und einer Krankenschwester spielte, war in der britischen Comedy-Sendung The Graham Norton Show zu Gast. Sie sprach dort auch über ihre Arbeit mit Michael Bay – und wurde etwa von der Seite Digital Spy mit deutlicher Kritik an Bay zitiert, der sie damals für nicht sonderlich hübsch gehalten haben soll.
„Ich entsprach nicht dem Typ Schauspielerin, den er kannte“, heißt es bei Digital Spy, und: „Ich glaube, er war verwirrt davon, dass meine Möpse nicht größer als mein Kopf waren und dass ich nicht blond war.“ Beckinsale, die gerade ihre Tochter bekommen hatte, sollte trainieren – und verstand nicht, warum eine Krankenschwester der 1940er das tun sollte. Auf der Promo-Tour zu „Pearl Harbor“ habe Bay dann zu unterschiedlichen Gelegenheiten gesagt, er habe Beckinsale genau deswegen besetzt, weil sie eben nicht attraktiv genug sei – damit sich die Frauen im Publikum nicht schlechtfühlen würden. Wir haben die Sendung, in der die Kommentare gefallen seien sollen, nicht gesehen (auf der offiziellen Webseite ist das Video in Deutschland nicht verfügbar). Michael Bay reagierte nun mit einem Statement auf michaelbay.com.
Der Bericht, wonach er Kate Beckinsale für alles andere als wunderschön halte, sei „komplett falsch“. „Kate und ich sind Freunde. Sie ist eine fantastische Schauspielerin, sehr lustig, eine geistreiche Dame, die sagt, was sie denkt, und ich respektiere sie vollkommen. Deswegen war sie auf so vielen meiner Weihnachts- und Geburtstagspartys.“ Dass die beiden sich nicht mögen, sei die Übertreibung einer Reporterin mit Methodik der Boulevardpresse, nach Beckinsales Auftritt in einer exzentrischen englischen Talkshow. „Die Reporterin machte eine Art skandalöse Konfrontation daraus, obwohl nichts dergleichen passierte. Ich habe heute mit Kate gesprochen und sie dachte, sie hätte eine spaßige Geschichte erzählt.“
Michael Bays Fazit: „Also vermute ich mal, dass ich vor 16 Jahren deswegen der ‚Böse‘ war, weil ich einen Trainer vorschlug, da sie gerade ihre wundervolle neue Tochter bekommen hatte – und sie kurz davor stand, bei einem intensiven Action-Film mitzumachen. Für die Reporter: 95 Prozent der Hauptdarsteller in Filmen haben Trainer und trinken grünen Saft.“
Michael Bay, dem oft vorgeworden wird, sexistische Filme zu inszenieren, erzählte übrigens bereits 2001 in einem Interview mit Movieline über Beckinsale: „Ich wollte niemanden, der zu hübsch ist. Frauen fühlen sich gestört, wenn sie jemanden sehen, der zu hübsch ist. Ich sage nicht, dass Kate nicht hübsch ist. In ‚Titanic‘ zum Beispiel ist Kate Winslet hübsch, aber nicht überwältigend wunderschön. Deswegen funktioniert es besser für Frauen. Unsere Kate ist sehr lustig, kann mit den Jungs herumhängen. Sie ist nicht so neurotisch wegen allem, wie manche Schauspielerinnen. Sie war solide, und ich glaube die Chemie zwischen den Dreien war wirklich gut.“
Bay dreht derzeit „Transformers 5: The Last Knight“, der Roboter-Actioner startet am 22. Juni 2017. Kate Backinsales neuer Vampir-Actioner „Underworld 5: Blood Wars“ ist bereits in der Postproduktion und kommt am 27. Oktober 2016 in unsere Kinos.