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    Stanley Kubrick plante vor seinem Tod einen "Pinocchio"-Film für Kinder

    Während Stanley Kubricks nie vollendetes „Napoleon“-Biopic kürzlich in die nächste Phase ging, stellte sich nun heraus, dass die Regielegende vor ihrem Tod neben „A.I.“ noch eine klassische Adaption des Kinderbuchs „Pinocchio“ geplant hatte.

    Warner Bos.

    Die nicht mehr realisierten Projekte von Regielegende Stanley Kubrick sind heutzutage mitunter fast genauso berühmt wie seine Kino-Meilensteine. Während es zu Kubricks jahrelang geplantem „Napoleon“-Epos mit Jack Nicholson nie kommen sollte, wurde sein Sci-Fi-Drama „A.I. - Künstliche Intelligenz“ noch vor Kubricks Tod im Jahr 1999 an Steven Spielberg übergeben, der die sehr freie Adaption des Kinderbuch-Klassikers „Pinocchio“ 2001 in die Kinos brachte. Nun kam ans Licht, dass „A.I.“ nicht die einzige Adaption des Stoffes vom italienischen Autor Carlo Collodi war, die Kubrick geplant hatte.

    Emilio D’Alessandro, der mehr als drei Jahrzehnte als persönlicher Assistent Kubricks arbeitete, dem Regisseur sehr nahestand und das bald auf englisch erscheinende Buch „Stanley Kubrick And Me: Thirty Years At His Side“ geschrieben hat, sprach mit der britischen Tageszeitung The Guardian über die unvollendeten Projekte des Filmemachers, der neben „A.I.“ scheinbar auch eine der Vorlage getreue Adaption von „Pinocchio“ plante: „Stanley war interessiert daran, ‚Pinocchio‘ zu machen. Er schickte mich, um italienische Bücher über ihn zu kaufen. Er wollte ihn auf seine ganz eigene Weise machen, weil schon so viele Pinocchios gemacht wurden. Er wollte etwas wirklich Großes machen. Er sagte: ‚Es wäre wirklich schön, wenn ich Kinder zum Lachen bringen könnte und sie sich über diesen ‚Pinocchio‘ freuen würden.‘“ Laut D’Alessandro wollte Kubrick, der als Familienmensch bekannt war, den „Pinocchio“-Film für seine Enkel drehen.

    Darüber hinaus sprach D’Alessandro im Interview mit The Guardian noch über ein zweites Projekt von Kubrick, welches ebenfalls unvollendet bleiben sollte: Ein Film über den Zweiten Weltkrieg, der die verheerende Schlacht um Monte Cassino einfangen sollte. Die italienische Stadt Cassino wurde 1944 bei einem Bombenangriff der Alliierten zerstört und anschließend nach der Besetzung des Berges durch deutsche Truppen zum Zentrum der Schlacht. Nicht zu verwechseln ist dieses Projekt mit Kubricks anderem nicht realisierten Kriegsfilm „Aryan Papers“, ein langjähriges Projekt, welches Kubrick schließlich nach dem Kinostart von Steven Spielbergs „Schindlers Liste“ wieder fallen ließ.

    Während laut letztem Stand Oscar-Preisträger Ron Howard in Zukunft für Warner Bros. eine eigene „Pinocchio“-Realverfilmung mit „Iron Man“-Star Robert Downey Jr. drehen soll, können Fans von Stanley Kubrick sich mit etwas Glück in ungewisser Zukunft auf eine TV-Adaption seines lange geplanten „Napoleon“-Biopics freuen. Für HBO soll nämlich „True Detective“-Regisseur Cary Fukunaga („Beasts Of No Nation“) eine insgesamt sechsstündige Mini-Serie aus Kubricks Großprojekt machen.

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