Einer der bekanntesten polnischen Regisseure aller Zeiten ist tot. Andrzej Zulawski, der mit seinen verstörenden, oft auch sehr brutalen Filmen immer wieder für Kontroversen sorgte, verstarb im Alter von 75 Jahren an Krebs, wie der unsere Partnerseite allocine.fr berichtet.
Zulawski begann seine Karriere in seiner Heimat Polen, wo er aber bald Ärger mit der Zensur bekam. Deswegen emigrierte er Mitte der 1970er Jahre nach Frankreich, wo er mit „Nachtblende“ mit Romy Schneider sogleich für Aufsehen sorgte. Der Film mit Klaus Kinski in einer Nebenrolle sorgte für viele Diskussionen, weil das französische Idol Romy Schneider sich darin komplett von ihrem „Sissi“-Image entfernte. Sie spielt eine Schauspielerin, die Softpornos dreht, um sich über Wasser zu halten. Trotz der Kontroversen wurde „Nachtblende“ ein Erfolg, Romy Schneider mit den französischen Filmpreis César als beste Schauspielerin ausgezeichnet. Zulawski wollte mit dem Erfolg im Rücken wieder in seiner Heimat Polen arbeiten, doch abermals geriet er mit den Zensoren in dem damals kommunistischen Staat aneinander und verließ das Land nach zwei Jahren erneut.
In Frankreich drehte Zulawski noch mehrere Aufsehen erregende Filme allen voran „Possession“ mit Isabelle Adjani und Sam Neill sowie „Liebe und Gewalt“ und „Meine Nächte sind schöner als deine Tage“ – beide mit Sophie Marceau. Insgesamt vier Filme drehte er mit seiner Lebensabschnittsgefährtin, für Schlagzeilen sorgt aber vor allem der Anfang ihrer Beziehung aus der auch ein Sohn hervorging: Marceau war gerade einmal 18 Jahre als sie 1985 zusammen kamen, die Verbindung hielt fast 20 Jahre.
2015 veröffentlichte Zulawski nach fast 15 Jahren Pause mit „Cosmos“ noch einmal einen Film, der in Deutschland auf der parallel zur Berlinale stattfindenden „Woche der Kritik“ gezeigt wurde, aber bislang nicht regulär veröffentlicht wurde. Es sollte der letzte Film des am 22. November 1940 geborenen Regisseurs bleiben…