Bereits im August 2014 sorgte John Landgraf, Chef des Senders FX und damit für Serien wie „Sons Of Anarchy“, „Fargo“ oder „American Horror Story“ verantwortlich, für Aufsehen: „Es gibt zu viel Fernsehen“. Nun konkretisiert er sein Anliegen. Er ist überzeugt, dass spätestens 2017 der Markt einbrechen wird. So listete er auf, dass im Jahr 2015 in den USA über 1.400 serielle Formate gezeigt wurden, darunter 412 fiktive Serien von Sitcoms wie „The Big Bang Theory“ bis hin zu langlebigen Krimi-Serien wie „Bones“. Dies sei viel zu viel: „Wir machen alle zusammen mehr Serien, als wir uns leisten können.“
Die Kollegen des Hollywood Reporters befragten die anderen großen US-Senderbosse zu ihrer Meinung und die stimmten ein und befürchten große Probleme für die Zukunft. Michael Lombardo von HBO verrät so zum Beispiel, dass er große Angst davor hat, dass es nur noch darum gehe, „große Getöse zu machen, um in der Unmenge an Möglichkeiten aufzufallen.“ Selbst bei Streamingdienst Netflix, also der Konkurrenz der klassischen Fernsehsender, zeigt man sich besorgt über die „Gesundheit all der TV-Sender“.
Die Sorge, die die Sender umtreibt erscheint logisch. Immer mehr Serien bedeuten für den Zuschauer zwar immer mehr Auswahl. Doch keiner kann allein über 400 gescripteten Serien im Jahr folgen – und dazu kommen noch die rund 1.000 seriellen Unterhaltsformate wie Casting-Shows etc. Das Publikum verteilt sich also immer weiter, was dazu führt, dass jede einzelne Serie weniger Zuschauer hat. Dies wird dazu führen, dass die Werbepreise sinken, was wiederum zur Folge haben könnte, dass die Produktionskosten gesenkt werden. Und auch wenn viel Geld natürlich nicht gleich auch hohe Qualität bedeutet, würde weniger Geld den Machern die Aufgabe erschweren, hohe Qualität abzuliefern – gerade bei Serien, wo man vielleicht auch mal Spezialeffekte oder große Sets benötigt.
Was gucken die TV-Zuschauer eigentlich in Schweden, Indonesien oder Argentinien: Die erfolgreichsten US-Serien im Rest der Welt